Papst Franziskus beendet Besuch in Verona

Frieden beherrschendes Thema

Bunte Friedensfahnen und gelb-weiße Vatikan-Flaggen wehen am Samstag nebeneinander in Verona. Papst Franziskus hat die norditalienische Stadt mit einem klaren Ziel besucht: Aufmerksamkeit für das Thema Frieden schaffen.

Autor/in:
Severina Bartonitschek
Papst Franziskus feiert eine Messe im Bentegodi-Stadion während eines eintägigen Pastoralbesuchs in Verona / © Vatican Media (dpa)
Papst Franziskus feiert eine Messe im Bentegodi-Stadion während eines eintägigen Pastoralbesuchs in Verona / © Vatican Media ( dpa )

Vor voll besetzten Rängen ist Papst Franziskus bei seinem Verona-Besuch am Samstag zwar nicht aufgetreten. Doch das schmälerte seine ausnehmend gute Laune nicht. 

Gelöst und fit wie lange nicht nahm er die zahlreichen Termine seines Tagesausflugs wahr. Weitgehend ignorierte der 87-Jährige seine vorbereiteten Reden, sprach frei und ausführlich. Das beherrschende Thema: Wege zum Frieden.

Papst Franziskus wird bei seiner Ankunft in der Basilika St. Zeno in Verona / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst Franziskus wird bei seiner Ankunft in der Basilika St. Zeno in Verona / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Häftlinge im Blick

Neben internationaler Politik widmete sich der Papst erneut der Situation von Häftlingen in Italiens Gefängnissen. 

Besonderes Augenmerk lag auf den Suiziden von Inhaftierten. In der Haftanstalt Veronas, die das katholische  Kirchenoberhaupt besuchte, nahmen sich seit November fünf Männer das Leben. 

In ganz Italien waren es seit Jahresbeginn mindestens 30 Häftlinge. Immer wieder kommt es auch zu Suiziden unter dem Wachpersonal. Franziskus versicherte den Angehörigen und Mitinsassen seine Nähe und forderte von den politisch Verantwortlichen mehr Einsatz für bessere Haftbedingungen

Schweigeminute für Krieg in Nahost

Zuvor hatte er den Vorsitz einer Friedens-Veranstaltung in Veronas berühmter Arena übernommen - mit knapp zwei Stunden der mit Abstand längste Termin des Tages. Für emotionale Szenen sorgte der Auftritt zweier junger Männer aus Israel und Palästina. Beide verloren Angehörige im aktuellen Nahost-Krieg. 

Arena in Verona / © saiko3p (shutterstock)

Auf ihr Zeugnis folgte eine Umarmung mit dem Papst, der seine Sprachlosigkeit zum Ausdruck brachte und eine Schweigeminute ausrief. Möge jeder in seinem Herzen für den Frieden beten und für sich selbst die Entscheidung treffen, sich für ein Ende der Kriege einzusetzen, so Franziskus. Er fügte hinzu: "Beten wir für den Frieden."

Einsatz für Frieden

Der päpstliche Friedensappell zog sich wie ein roter Faden durch das Besuchsprogramm in Verona. Nach einem ersten Treffen mit Priestern und Ordensleuten in der historisch bedeutenden Basilika San Zeno folgte eine Begegnung mit rund 5.000 Kindern und Jugendlichen des Bistums. Auf seine geplante Ansprache verzichtete Franziskus, beantwortete stattdessen Fragen der Jungen und Mädchen. Dabei forderte er sie zum Einsatz für Frieden auf.

Mit einer Freiluftmesse im örtlichen Fußballstadion mit 32.000 vornehmlich jungen Teilnehmern endete seine Tagesreise am Nachmittag. Danach kehrte er per Helikopter nach Rom zurück. Im Juni und Juli
sind zwei weitere Inlandsreisen nach Apulien und Triest geplant. Vor drei Wochen hatte Franziskus bereits die Lagunenstadt Venedig besucht.vati

Papst beendet Verona-Besuch mit großer Stadionmesse

Mit einem großen Gottesdienst hat Papst Franziskus seinen Verona-Besuch am Samstag beendet. Gemeinsam mit rund 32.000 vornehmlich jungen Menschen feierte er eine Freiluftmesse im Fußballstadion der norditalienischen Stadt. Seine frei vorgetragene Predigt widmete der 87-Jährige dem morgigen Pfingstfest.

Papst Franziskus hält eine Friedensfahne während des Treffens "Arena des Friedens - Gerechtigkeit und Frieden werden sich umarmen" in der alten römischen Arena von Verona hoch. / © Gregorio Borgia/AP/dpa (dpa)
Papst Franziskus hält eine Friedensfahne während des Treffens "Arena des Friedens - Gerechtigkeit und Frieden werden sich umarmen" in der alten römischen Arena von Verona hoch. / © Gregorio Borgia/AP/dpa ( dpa )
Quelle:
KNA