Sloweniens Bischöfe sehen in Sterbehilfe neue Sozialordnung

"Suizid kann keine Antwort auf Leid sein"

Wird Slowenien das nächste Land, das Sterbehilfe erlaubt? Darüber sollen die Wähler bei einem Referendum entscheiden. Die katholische Kirche hofft auf ein klares Nein, doch die Prognosen sagen etwas anderes.

Sterbeammen begleiten Menschen bis zum letzten Atemzug / © Ground Picture (shutterstock)
Sterbeammen begleiten Menschen bis zum letzten Atemzug / © Ground Picture ( shutterstock )

Sloweniens katholische Bischöfe haben eineinhalb Wochen vor einem Referendum über Sterbehilfe vor möglichen Konsequenzen gewarnt. 

Es handle sich um den "Versuch, eine neue soziale Ordnung einzuführen", in der "Gesundheit, Jugend und vor allem Produktivität" über die Würde von Kranken und Schwachen gestellt werde, so die Bischofskonferenz am Mittwoch in Ljubljana.

Verständnis für die "Angst vor dem Leiden"

In der Bischofskonferenz herrscht demnach Verständnis für die "Angst vor dem Leiden", die viele Menschen am Ende ihres Lebens quäle. 

Die slowenische Stadt Ljubljana / © BearFotos (shutterstock)
Die slowenische Stadt Ljubljana / © BearFotos ( shutterstock )

"Aber die Antwort auf diese Angst oder auf das Leiden der Kranken und Alten kann nicht die Einführung der Möglichkeit des Suizids sein", heißt es in der auf Slowenisch, Italienisch und Deutsch verfassten Erklärung. Stattdessen müssten Solidarität und die Palliativmedizin gestärkt werden.

Zurzeit keine eindeutigen Regelungen

Derzeit sind die verschiedenen Aspekte zum Thema Sterbehilfe in Slowenien nicht eindeutig geregelt. In dem Referendum sollen die Slowenen über die Einführung eines Gesetzes abstimmen, das Beihilfe
zum Suizid ermöglichen und regulieren würde. 

Ein zweites Referendum befasst sich mit der Legalisierung von Cannabisanbau. Slowenischen Medien zufolge haben beide Streitpunkte hohe Chancen auf Zustimmung.

 

Quelle:
KNA