Veranstalter ziehen Fazit nach Katholikentag

"Konzentration war richtig"

Fünf Tage Beten, Singen, Diskutieren - der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt ist zu Ende. Es war ein Experiment - und das ist geglückt, finden die Veranstalter. Nun starten die Vorbereitungen zum Katholikentag 2026.

Erfurter Bistumswallfahrt mit fast 2000 Pilgerinnen und Pilgern  (dpa)
Erfurter Bistumswallfahrt mit fast 2000 Pilgerinnen und Pilgern / ( dpa )

Nach dem Katholikentag in Erfurt ziehen die Veranstalter eine positive Bilanz. Das Experiment mit sehr viel weniger Veranstaltungen in einer kleineren Stadt mit gerade mal sieben Prozent Katholiken sei geglückt, sagte die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, am Sonntag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

"Ich denke, die Konzentration war richtig", betonte sie. "Wir haben einen Eindruck bekommen, was es heißt, als Katholiken eine Minderheit zu sein, was ja auch in anderen Regionen auf uns zukommen wird."

Signale für den Frieden

Zum Leitwort "Zukunft hat der Mensch des Friedens" fügte Stetter-Karp hinzu: "Dass wir mit fünf Tagen Beten und Diskutieren die Kriege beenden können, war natürlich nicht die Erwartung. Aber es gab viele Signale, die uns ermutigen sollten, im eigenen Umfeld weiter für den Frieden zu kämpfen."

Zahlreiche Gäste besuchen den Abendsegen nach der Eröffnung des 103. Deutschen Katholikentags auf dem Domplatz in Erfurt / © Jan Woitas (dpa)
Zahlreiche Gäste besuchen den Abendsegen nach der Eröffnung des 103. Deutschen Katholikentags auf dem Domplatz in Erfurt / © Jan Woitas ( dpa )

Zur im Vorfeld heftig diskutierten Debatte darüber, dass die AfD von den Podien ausgeschlossen wurde, erklärte die ZdK-Präsidentin, sie würde wieder so entscheiden: "Und wer die Gesprächs- und Streitkultur hier erlebt hat, hat sicher gemerkt, dass es auch ganz anders gehen kann als bei Debatten mit AfD-Funktionären."

Optimismus für Würzburg 2026 

Mit Blick auf den nächsten Katholikentag 2026 in Würzburg ergänzte Stetter-Karp, sie bleibe trotz knapper werdender Finanzen und sinkender Teilnehmerzahlen zuversichtlich: 

"Trotz schwieriger Herausforderungen nehme ich im ZdK wahr, dass diese Marke Katholikentag einen enormen Stellenwert hat. Sicher gibt es keine Garantie, was in 20 Jahren sein wird, aber für die nächsten Jahre sehe ich da nicht schwarz."

In Würzburg werde - in einem deutlich katholischeren Umfeld - vieles sicher wieder größer werden, doch trotzdem könne man vieles beibehalten, was in Erfurt sehr gelobt worden sei - "etwa die kurzen Wege und die guten Begegnungsmöglichkeiten. Lieber nicht zu groß träumen, sondern das, was geht, gut mit Inhalt füllen."

Alles Wichtige rund um den Katholikentag in Erfurt


Welche Promis kommen? Was wird diskutiert? Wer steckt hinter dem Katholikentag? Alles, was man zum Großevent wissen muss.

Vom kommenden Mittwoch bis Sonntag findet der 103. Deutsche Katholikentag in Erfurt statt. Die Veranstalter erwarten rund 20.000 Teilnehmende. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Christentreffen.

Eine Straßenbahn mit Logo und Leitwort des Katholikentags 2024, Zukunft hat der Mensch des Friedens, fährt am 23. Mai 2023 durch Erfurt am Erfurter Dom vorbei / © Dominik Wolf (KNA)
Eine Straßenbahn mit Logo und Leitwort des Katholikentags 2024, Zukunft hat der Mensch des Friedens, fährt am 23. Mai 2023 durch Erfurt am Erfurter Dom vorbei / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
KNA