Papst Franziskus wünscht sich ein gerechteres internationales Finanzsystem. Dazu brauche es Veränderungen, sagte er vor Mitgliedern der Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontefice" am Montag im Vatikan. Es bedürfe "einer neuen Kultur, die in der Lage ist, Raum für eine solide Ethik, Kultur und Spiritualität zu schaffen".
Franziskus lobte den Versuch der Stiftung, im Dialog mit Finanzmanagern die Ziele der Wirtschaft mit denen der Ethik zu verbinden. Effektivität und Effizienz sollten mit Nachhaltigkeit, Integration und Ethik verbunden werden.
Wissen, worüber man spricht
Die Kirche solle sich in diesem Bereich nicht auf Ermahnungen beschränken, sondern müsse in der Lage sein, "die Funktionsweise der Finanzen zu untersuchen, Schwachstellen aufzudecken und konkrete Korrekturmaßnahmen vorzuschlagen", so der Papst. Theologen hätten schon in der Vergangenheit nur dann glaubhaft Ratschläge geben können, wenn sie wussten, worüber sie sprachen. Ziel müsse sein, Ungerechtigkeit zu verringern. "Geld muss dienen und nicht regieren", so Franziskus.
Die internationale Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontefice" geht auf Papst Johannes Paul II. (1978-2005) zurück. Er versuchte, die Ideen der Sozialen Marktwirtschaft mit denen der christlichen Soziallehre zu verbinden.