Papst ermutigt Fokolar-Bewegung zu weiterer Dialogförderung

Dankbar für Durchhaltevermögen

Seit 1960 setzt sich die weltweite Fokolar-Bewegung für den Dialog der Religionen ein. Nach dem Tod der Gründerin Chiara Lubich 2008 geht es weiter. Auch Buddhisten und Muslime sind Mitglieder. Der Papst findet das gut.

Papst Franziskus auf dem Petersplatz / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus auf dem Petersplatz / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Papst Franziskus hat die internationale Fokolar-Bewegung ermutigt, im Geist der Offenheit weiterzumachen. Bei einer Begegnung mit Teilnehmern eines interreligiösen Kongresses der Fokolar-Bewegung sagte er am Montag im Vatikan, er sei dankbar für das Durchhaltevermögen der Bewegung, die im Sinne der Gründerin Chiara Lubich gemeinsam mit Nichtchristen nach einer "Spiritualität der Einheit" suche. Dies sei ein "revolutionärer Weg, der der Kirche so gut tut", betonte der Papst.

Chiara Lubich, Gründerin der ökumenischen Fokolar-Bewegung (KNA)
Chiara Lubich, Gründerin der ökumenischen Fokolar-Bewegung / ( KNA )

Mitglieder der unterschiedlichen Religionen sollten einander kennen und schätzen lernen und dabei die jeweils andere Identität achten. So wachse das gemeinsame Engagement für die Armen, für die Schöpfung und für den Frieden. "Euer Zeugnis ist ein Grund der Freude und des Trostes - vor allem in dieser Zeit der Konflikte, in denen die Religion oft benutzt wird, um den Streit anzuheizen", so Franziskus. Deshalb sei der interreligiöse Dialog für die Christen und für die anderen Religionsgemeinschaften eine Pflicht.

Mitglieder in 182 Ländern

Ausführlich begrüßte Franziskus auch die Präsidentin der Bewegung, die in Haifa geborene arabische Christin Margaret Karram. Er bete für ihre Heimat, in der es derzeit so viel Leid gebe.

Die 1960 gegründete Fokolar-Bewegung zählt nach eigenen Angaben inzwischen rund 140.000 Mitglieder in 182 Ländern. Die aktuellen Statuten, die auch Nichtchristen die Mitgliedschaft erlauben, gelten seit 2007. An der Spitze steht gemäß der Satzung immer eine Frau, seit 2021 ist dies Karram.

Fokolar-Bewegung

Die Fokolar-Bewegung gehört zu den neuen geistlichen Gemeinschaften der katholischen Kirche. Diese bildeten sich im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und zeichnen sich durch eine starke Mitarbeit von Laien aus. Die Italienerin Chiara Lubich (1920-2008) gründete 1943 das "Werk Mariens", so der kirchenrechtliche Name der Fokolare, das 1962 päpstlich anerkannt wurde. "Fokolare" entstammt der italienischen Umgangssprache und bedeutet "Feuerstelle".

Jahrestreffen der Fokolarbewegung in München im Mai 1966 (KNA)
Jahrestreffen der Fokolarbewegung in München im Mai 1966 / ( KNA )
Quelle:
KNA