Pontifikalamt im Kölner Dom

Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis

DOMRADIO.DE überträgt am vierzehnten Sonntag im Jahreskreis das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Weihbischof Rolf Steinhäuser.

Blick auf den Kölner Dom / © Lodapon Wantaarawaiva (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Lodapon Wantaarawaiva ( shutterstock )

„Jesus sagte zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“ (Mk 6,4)

Impuls zum Evangelium Mk 6,1b–6

Dass ein Prophet im eigenen Land nichts gilt, ist zum Sprichwort geworden. Zu sehr kennt man die eigenen Leute, kennt deren Familien. Und so war es auch bei Jesus. Man weiß, wer seine Mutter ist, wer seine Geschwister sind, aus welchem Hause er kommt. Und wie das so ist: Man kennt auch die Schattenseiten der Familie, weiß, welche Geschichte wer hat, wo die »blinden« Flecken liegen. Und aus dieser Familie soll auf einmal einer stammen, der Machttaten vollbringt, einer, der göttliche Vollmacht hat? 

Hier wird deutlich, dass Gottes Möglichkeiten mit den Menschen groß sind. Egal, welche Geschichte jemand hat, aus welchem Haus er stammt – Gott nimmt ihn in Dienst und kann durch ihn wirken. Bei allen wichtigen biblischen Gestalten finden wir einen »blinden« Fleck. Mose war ein Mörder (Ex 2,12), David beging Ehebruch (2 Sam 11), Paulus war ein Christenverfolger (Apg 9,1–2), Elija wollte sich umbringen (1 Kön 19,4), Jona ist vor Gott weggelaufen (Jona 1,3). Und aus ihnen sind Persönlichkeiten geworden, die für Gottes Heilsgeschichte mit den Menschen eine große Rolle gespielt haben.

Zacharias Heyes OSB. Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, Juli 2024, www.tedeum-beten.de

Quelle: