Ausstellung zu 200 Jahre Kölner Dombauhütte

Handwerkliches Fundament der Kathedrale

Die Geschichte des Kölner Doms ist lang und ereignisreich. Für seinen Erhalt sorgt die Kölner Dombauhütte. Mit einer Ausstellung im Domforum feiert die Dombauhütte nun den 200. Jahrestag ihrer Wiederbegründung.

Blick auf den Kölner Dom / © Lodapon Wantaarawaiva (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Lodapon Wantaarawaiva ( shutterstock )

"Die Kölner Dombauhütte hat in mittelalterlichen Zeiten nicht nur das gewaltige Fundament des Kölner Domes errichtet – sie selbst bietet als Institution das zentrale handwerkliche Fundament, auf dem unsere Kathedrale ruht", erklärte Dompropst Guido Assmann bei der Vorstellung der Schau am Freitag. 

Im 16. Jahrhundert kam es zu einem Baustopp und später zu einem Ende der mittelalterlichen Hütte. 1824 wurde sie wiederbegründet – eine wesentliche Voraussetzung für die Vollendung der Kathedrale im Jahr 1880.

Ausstellung im Foyer des Domforums

Guido Assmann / © Harald Oppitz (KNA)
Guido Assmann / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Ausstellung im Foyer des Domforums an der Domplatte ist ab sofort bis zum 18. August kostenfrei zu besichtigen. Auf beschrifteten Stelen wird die Geschichte des Dombaus und der Dombauhütte für die Besucher aufgearbeitet. 

Für Assmann spiegelt die Schau seine eigene Faszination für den gotischen Bau wider: "Wenn ich morgens den Dom betrete, dann komme ich immer erstmal ins Staunen." Er dankte den Generationen von Bauleuten, die sich für den Erhalt des Domes einsetzten, stellvertretend dem aktuellen Dombaumeister Peter Füssenich.

Dombauhütte sorgt für Erhalt der Kathedrale

Die Dombauhütte beschäftigt im 200. Jahr ihrer Wiederbegründung rund 90 Personen, 70 davon Handwerker, zum Erhalt der Kathedrale. Auch für die Zukunft gibt es noch Arbeit, so Dombaumeister Füssenich. Dazu gehörten etwa Instandhaltungen an der Südseite des Baus, die alleine bis in die 2070er Jahre andauern dürften. 

Auch die Restaurierung von Fenstern, die im Krieg zu rund 50 Prozent zerstört wurden, dauere wie die Beseitigung anderer Kriegsschäden noch heute an. Zur Finanzierung der Maßnahmen tragen neben dem Zentral-Dombau-Verein auch das Erzbistum Köln und das Land Nordrhein-Westfalen bei.

Kölner Dom

Die Bauzeit des Kölner Doms beläuft sich auf rund 632 Jahre, von seiner Grundsteinlegung unter Erzbischof Konrad von Hochstaden im Jahr 1248 bis zum Verbau des letzten Steins in 157 Metern Höhe im Jahr 1880. Ab 1520 wurden die Bauarbeiten zwischenzeitlich eingestellt. Zum Erhalt bestand die damalige "Domfabrik", der Vorgänger der heutigen Dombauhütte, auch danach weiter.

 In der Besatzungszeit durch Frankreich ab 1794 und durch die Säkularisation wurde auch die Instandhaltung eingestellt. Der Dom wurde in der Folge unter anderem als Vorratsscheune und Gefangenenlager genutzt. Erst unter preußischer Herrschaft ab 1815 wurde der Bau wieder vorangetrieben.

Stationen der Kölner Domgeschichte

1248 Grundsteinlegung für den gotischen Neubau unter Erzbischof Konrad von Hochstaden.

1322 Chorweihe; allmählich entstehen die unteren Teile von Mittelschiff, Querhäusern und Seitenschiffen sowie der Südturm bis zu einer Höhe von 59 Metern.

1560 Einstellung des Baubetriebs.

1794 Nach dem französischen Einmarsch dient der Torso des Doms als Futtermagazin und Gefangenenlager.

1815 Nach den napoleonischen Befreiungskriegen wird der Kölner Dom für die Romantiker zu einem Symbol der deutschen Nationalbewegung.

Blick auf den Kölner Dom / © Wondervisuals (shutterstock)
Blick auf den Kölner Dom / © Wondervisuals ( shutterstock )
Quelle:
KNA