Das entwicklungspolitische Entschuldungsbündnis hat mit einem Aktionstag in Köln an die Forderungen der globalen Entschuldungsbewegung erinnert.
Am Vorabend waren vor dem Kölner Dom trotz Regen und Unwetterwarnung rund 60 Menschen zusammengekommen und erinnerten mit Plakaten und einer Postkartenkette an die sogenannte "Kölner Kette", an der sich vor 25 Jahren zehntausende Menschen beteiligt hatten.
Kristina Rehbein, politische Koordinatorin bei erlassjahr.de, erklärte, dass am 19. Juni 1999 rund 35.000 Menschen zum G8-Gipfel eine Menschenkette rund um die Kölner Innenstadt gebildet und die Streichung der Schulden der Länder im Globalen Süden gefordert hatten.
Meilenstein der globalen Entschuldungsbewegung
"Mit Erfolg. Diesen Meilenstein der globalen Entschuldungsbewegung können wir heute zu Recht feiern", erklärte Rehbein. Doch durch einmalige Schuldenstreichungen hätten die strukturellen Probleme nicht überwunden werden können. "Was es heute braucht, sind echte Reformen der immer noch gläubigerdominierten internationalen Finanzarchitektur."
Rund 2.000 Menschen hatten den Angaben nach bereits im Vorfeld des Aktionstags Postkarten eingeschickt. Damit forderten sie von der Bundesregierung, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und konkrete Schritte zur Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens zu unternehmen.
Die daraus entstandene 400 Meter lange Postkartenkette wurde wetterbedingt im Gebäude des katholischen Domforums aufgehängt. An der dortigen Abschlussveranstaltung nahm die ehemalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul teil. Das Engagement für faire Entschuldung sei heute mindestens so nötig wie vor 25 Jahren, erklärte sie laut erlassjahr.de.
