Nordkirchen-Bischöfin Kühnbaum-Schmidt trifft Papst

Das zweite Mal in zwei Monaten

Lutheraner und Katholiken im Gespräch. Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Papst Franziskus getroffen. Sie berichtet im Anschluss von einer Audienz in warmherziger Atmosphäre.

Kristina Kühnbaum-Schmidt / ©  Heike Lyding (epd)
Kristina Kühnbaum-Schmidt / © Heike Lyding ( epd )

Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat am Donnerstag Papst Franziskus in Rom getroffen. "Ich habe die Audienz selbst und den Heiligen Vater als sehr freundlich, sehr offen, sehr warmherzig erlebt", sagte die evangelische Geistliche aus Schwerin im Interview des Senders Radio Vatikan. In einer Welt, in der vieles auseinanderdrifte, sei es ein Zeichen der Hoffnung, dass die römisch-katholische und die lutherische Kirche miteinander gut im Gespräch seien.

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, bei der Landessynode der Nordkirche in Februar 2024.  / © Marcus Brandt (dpa)
Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, bei der Landessynode der Nordkirche in Februar 2024. / © Marcus Brandt ( dpa )

Die Landesbischöfin war mit einer Delegation des Lutherischen Weltbundes in Rom. Der Zusammenschluss vertritt nach eigenen Angaben weltweit rund 77 Millionen Christen aus 149 lutherischen Kirchen. Kühnbaum-Schmidt ist Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Bundes. Schon im April hatte sie in dieser Funktion den Papst getroffen.

Anregung zum Dialog

Im kürzlich veröffentlichten Vatikan-Papier zur Rolle des Papstamts sieht die Landesbischöfin eine wichtige Anregung zum Dialog. Im Gespräch zwischen Lutheranern und römisch-katholischer Kirche sei es schon immer ein Thema gewesen, wie man das Bischofsamt verstehe. 

Papst Franziskus empfängt die Delegation des Lutherischen Weltbundes. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt die Delegation des Lutherischen Weltbundes. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Aktuell werde eine Phase des Dialogs vorbereitet, in der das Amts- und das Kirchenverständnis im Mittelpunkt stehen sollten. Im Detail habe sie das aktuelle Papier noch nicht lesen können, so Kühnbaum-Schmidt.

Das vergangene Woche im Vatikan vorgestellte Dokument macht Vorschläge für ein neues Verständnis des Papstamtes und lädt andere Kirchen zum Dialog darüber ein. Es trägt den Titel "Der Bischof von Rom" und wurde von Franziskus genehmigt.

Primat des Papstes

Mit dem Begriff Primat des Papstes (lat. primatus - Vorrangstellung) wird die besondere Stellung des Bischofs von Rom bezeichnet. Seit dem dritten Jahrhundert beansprucht er für sich den Vorrang unter den Bischöfen und Patriarchen der christlichen Kirche. 

Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA