Papst Franziskus hat die Christen dazu aufgefordert, sich solidarisch mit den christlichen Minderheiten im Nahen Osten und anderen Kriegsgebieten zu zeigen.
"Die Gläubigen in der ganzen Welt sind dazu aufgerufen, die Christen im Heiligen Land und im gesamten Nahen Osten zu ermutigen, dass sie stärker sind als die Versuchung, ihre von Konflikten heimgesuchten Länder zu verlassen." Der Papst äußerte sich am Donnerstag in einer Ansprache an Kirchenführer und Hilfswerke, die im Nahen Osten und im ehemaligen Ostblock tätig sind.
Die zum Dachverband "Roaco" (Riunione delle Opere per l'Aiuto alle Chiese Orientali) gehörenden Verantwortlichen rief der Papst zu zielgerichtetem Handeln auf. Sie sollten "nicht Reden schwingen und Theorien oder geopolitische Analysen entwickeln, sondern die besten Wege finden, um die Not der Brüder und Schwestern in den östlichen Kirchen zu lindern und ihnen nahe zu sein."
Teils dramatische Lage
Als besonders dramatisch schilderte er die Lage der östlichen Christen im Heiligen Land, in der Ukraine und in der Kaukasus-Region Karabach. Mit Blick auf die Ukraine forderte er Friedensinitiativen und die Freilassung von Gefangenen und Kindern. "Den Frieden zu fördern und die Freilassung von Gefangenen zu fordern, sind Zeichen, die den christlichen Glauben ausmachen. Sie dürfen nicht zu einem Instrument der Politik reduziert werden", so der Papst.
Über die Lage der immer kleiner werdenden christlichen Minderheiten im Nahen Osten sagte der Papst, wahrscheinlich emigrierten heute mehr ostkirchliche Christen aus ihrer Heimat als jemals zuvor. Einige Kirchen hätten mittlerweile mehr Mitglieder im Exil als in der Heimat. Er forderte die Kirchenführer in den Gastländern auf, dafür zu sorgen, dass die ostkirchlichen Christen den Reichtum ihrer eigenen religiösen Traditionen auch im Ausland bewahren können.