Auf dem Ramsberg (Kreis Sigmaringen) lebt er in der Nähe des Bodensees als Eremit. Er hat sich also für das Alleinleben zurückgezogen und stellt Gebet und Meditation in den Mittelpunkt seines Lebens.
Den Entschluss zum Rückzug von der Welt vor mehr als 30 Jahren hat er bis heute nicht bereut, wie er versichert. Und sagt über seinen Geburtstag: "Ein Mönch kann mit dem Alter umgehen."
Tagesablauf ist streng geregelt
Der Tagesablauf von Bruder Jakobus auf seinem Berg nahe der Gemeinde Herdwangen-Großschönach ist streng geregelt. Er richtet sich nach dem seit Jahrhunderten von Mönchen befolgten Stundengebet, das seine Mitbrüder im Stammkloster Beuron im Donautal zur gleichen Zeit feiern.
Bei gutem Wetter beginnt er den Tag um 6 Uhr mit dem Morgenlob vor der Kirche im Freien. Bei schlechtem Wetter kann er sich in die Kapelle zurückziehen, die mit spirituellen Bildern und Drucken bestückt ist.
Nur zu besonderen kirchlichen Feiertagen kehrt der Mönch vorübergehend in sein Stammkloster Beuron zurück. Wirklich alleine ist der kernige Mönch selten: Eine Fülle von Aktivitäten bestimmt sein Leben. Er half einen Förderverein zu gründen, der sich um die Kapelle Sankt Wendelin kümmert, die neben seinem Wohnhaus auf dem Ramsberg steht.
Auch organisiert er regelmäßig Tagungen mit einer großen Bandbreite von Themen. Die reichen von Vorträgen zu großen Mystikern bis zu Schwester Edith Stein.
Ein Leben in der Mönchs-Klause
Bruder Jakobus begleitet zudem Pilger auf dem Jakobsweg, für dessen Beschilderung er ebenfalls gesorgt hat. Ruhestand ist für ihn kein Thema. Kurz vor seinem Geburtstag kündigte er an, er werde noch ein Jahrzehnt in seiner Mönchs-Klause bleiben.
Bruder Jakobus wurde am 30. Juni 1949 als Erhard Kaffanke in Magdeburg geboren. 1983 legte er als Benediktiner im Kloster Beuron die Ewige Profess ab - die ewigen Mönchsversprechen. Dann schlug er einen ungewöhnlichen Weg ein. Obwohl er Theologie studiert hatte, verzichtete er auf die Weihe zum Priester. Stattdessen entschied er sich für das Mönchtum in der Nachfolge historischer Eremiten wie Pachomius oder Antonius.
Entscheidend war für ihn ein Erlebnis, das er als Student hatte. Er bezeichnet es heute als Nahtod-Erfahrung, die er durchlitt. Damals wurde ihm laut eigenem Bekunden klar, dass er für das Ordensleben bestimmt sei.