Papst Franziskus hat Ordensleute in ihrem Einsatz für Frieden und benachteiligte Menschen bestärkt. Als "Experten der Interkulturalität" könnten sie zu einem Zeichen der Hoffnung in einer verwundeten Welt werden, so Franziskus vor dem Leitungsgremium der Steyler Missionare am Freitag im Vatikan.
Die in Steyl an der deutsch-niederländischen Grenze gegründete Gemeinschaft zählt mit rund 6.000 Mitgliedern zu den größten katholischen Männerorden weltweit. Diese arbeiten in 79 Ländern.
"Mit Kreativität und ohne Angst vor Konflikten"
Angesichts von Kriegen, Umweltzerstörung, Gewalt und fundamentalistischen Ideologien rief Franziskus die Missionare auf, "Baumeister des Friedens" zu werden - mit Kreativität und ohne Angst vor Konflikten.
"Lassen Sie uns den Frieden Christi zu allen bringen, besonders zu den Armen, zu den Migranten - sie leiden so sehr! -, zu diskriminierten Frauen, Kindern, Ausgegrenzten", appellierte der Papst.
Bei diesen Aktivitäten forderte er einen gemeinsamen Einsatz und Offenheit für andere. Die Missionare sollten eine einladende und umarmende Kirche verkörpern, die allen zuhöre und mit allen in Dialog trete. Eine in sich gekehrte Kirche bezeichnete Franziskus als "sektiererisch".
Tagenden Generalversammlung in Rom
Der Papst empfing die Ordensleute anlässlich ihrer derzeit bei Rom tagenden Generalversammlung. Während der vierwöchigen Beratungen wird auch eine neue Ordensleitung gewählt. Den aktuellen Generaloberen Paulus Budi Kleden hatte Franziskus kürzlich zum Bischof von Ende in Indonesien ernannt.
Im nächsten Jahr begeht der von Arnold Janssen (1837-1909) im heutigen Venlo gegründete Orden sein 150-jähriges Bestehen. Deutscher Hauptsitz der Gemeinschaft ist Sankt Augustin bei Bonn.