"Cyber-Apostel" Acutis wird heiliggesprochen

Erster Millennial

Er wird "Cyber-Apostel", "Internet-Patron" oder "Influencer Gottes" genannt. Der 2006 mit 15 Jahren gestorbene Carlo Acutis hat viele Beinamen. Bald darf er auch offiziell als Heiliger der katholischen Kirche bezeichnet werden.

Seligsprechung von Carlo Acutis / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Sicil (KNA)
Seligsprechung von Carlo Acutis / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Sicil ( KNA )

Der als "Cyber-Apostel" bekannt gewordene Carlo Acutis wird heiliggesprochen. Das entschieden Papst und in Rom ansässige Kardinäle am Montag im Vatikan.

Der Termin der Heiligsprechung ist noch offen. Damit wird der erste Millennial zur weltweiten Verehrung freigegeben - also ein Angehöriger der um die Jahrtausendwende geborenen Generation. Acutis starb im Oktober 2006 mit 15 Jahren an Leukämie.

Frommes Leben mit täglichen Messbesuchen

Zuvor soll der Italiener ein frommes Leben mit täglichen Messbesuchen, Rosenkranzgebeten und ehrenamtlichem Engagement geführt haben. Weltweite Bekanntheit erlangte er als "Cyber-Apostel", "Internet-Patron" oder "Influencer Gottes", weil er sich in seiner Freizeit an der Erstellung von Internetseiten beteiligte, etwa für seine Heimatgemeinde in Mailand.

Jugendlicher "Cyber-Apostel" Carlo Acutis seliggesprochen / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Jugendlicher "Cyber-Apostel" Carlo Acutis seliggesprochen / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Ende 2020 wurde Acutis im italienischen Assisi seliggesprochen, im Mai 2024 erkannte der Papst das für eine Heiligsprechung notwendige zweite Wunder auf die Fürsprache Acutis' an. Gutachter sahen die medizinisch unerklärliche Heilung einer jungen Frau als erwiesen an.

Heiligsprechung 14 weiterer Personen

In der als Konsistorium bezeichneten Versammlung beschlossen Papst und Kardinäle zudem die Heiligsprechung 14 weiterer Personen. 

Unter den 14 Menschen, die im Oktober in den Heiligenkalender aufgenommen werden, sind drei Gründer von katholischen Ordensgemeinschaften. Die Kanadierin Marie-Leonie Paradis (1840-1912) gründete die Kongregation der Kleinen Schwestern von der Heiligen Familie von Sherbrooke, die Italienerin Elena Guerra (1835-1914) die Oblatinnen des Heiligen Geistes. Der italienische Priester Giuseppe Allamano (1851-1926) ist Begründer der Kongregation der Consolata-Missionare.

Pater Engelbert Kolland wird heiliggesprochen

Die meisten der neuen Heiligen starben bei einem antichristlichen Massaker am 10. Juli 1860 in Damaskus. Acht Ordensmänner und drei maronitische Laien-Christen wurden dabei von islamischen Drusen getötet. Unter den Opfern war der österreichische Franziskaner Engelbert Kolland (1827-1860) aus Tirol. Er und die weiteren Märtyrer wurden im Jahr 1926 seliggesprochen.

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildliche christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Anschließend darf die betreffende Person weltweit verehrt werden. Dagegen ermöglicht die Seligsprechung nur die Verehrung des Betroffenen in seiner eigenen Region.

Heiligsprechung

Die Heiligsprechung in der katholischen Kirche ist eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über dessen endgültige Aufnahme bei Gott. Nach dieser Kanonisation, die im Rahmen eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.

Heiligsprechung (dpa)
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Quelle:
KNA