Erzbistum Köln lädt zur Wallfahrt im Heiligen Jahr nach Rom

Kleines Pfingstwunder erleben

Rom erwartet zum Heiligen Jahr rund 45 Millionen Besucher. Eine größere Gruppe wird auch aus der Erzdiözese Köln kommen. Die Internationale Katholische Seelsorge im Erzbistum Köln lädt in den Herbstferien 2025 zu einer Wallfahrt ein.

Wallfahrt nach Rom / © nomadFra (shutterstock)

DOMRADIO.DE: Die Internationale Katholische Seelsorge im Erzbistum Köln organisiert eine Wallfahrt zum Heiligen Jahr. Das heißt aber nicht, dass nur Menschen aus den internationalen Gemeinden eingeladen sind, oder? 

Ingbert Mühe, Internationale Katholischen Seelsorge Köln (privat)
Ingbert Mühe, Internationale Katholischen Seelsorge Köln / ( privat )

Ingbert Mühe (Internationale Katholische Seelsorge im Erzbistum Köln): Genau. International bedeutet nicht die ganze Welt ohne die Deutschen, sondern bedeutet "alle". Wir haben hier im Erzbistum Köln 20 Prozent Gemeinden fremder Muttersprache. Das ist eine gute Form, dass deutsche Gemeinden und internationale Gemeinden zusammen finden. Wir wollen da ein internationales Fest zum Heiligen Jahr feiern. 

DOMRADIO.DE: Das wird ein Megaevent. Da muss man früh dran sein. Sie haben schon einen Termin gefunden? 

Mühe: Ja, es ist die zweite Woche der Herbstferien. Vom 20. bis 25. Oktober werden wir dort sein. Es ist bewusst die Herbstferienwoche, damit auch Familien mit Kindern mitfahren können. Das war auch die Anfrage aus unseren Gemeinden. 

In der ersten Woche findet ja die Ministrantenwallfahrt des Erzbistums statt und in der zweiten Woche sind dann alle eingeladen. 

DOMRADIO.DE: Die Plätze könnten ziemlich begehrt sein. Muss man sich bei Interesse schnell anmelden?

Mühe: Die Anmeldefrist läuft bis zum 30. November. Unser Ziel ist, dass sich jeder, der sich anmeldet, auch mitfahren kann. Wir haben nach dem Vorbild der Diözesanwallfahrt von 2016, als wir zum außerordentlichen Heiligen Jahr dorthin gefahren sind, den gleichen Reiseanbieter für die Fahrt gewinnen können. Die sagten uns auch, sie hätten immer genug Potenzial in Rom, sodass wir das gut füllen können. Jeder, der mitfahren will, soll auch mitfahren können. 

Flyer zur Wallfahrt der Internationalen Katholischen Seelsorge im Erzbistum Köln / © Tobias Fricke (DR)
Flyer zur Wallfahrt der Internationalen Katholischen Seelsorge im Erzbistum Köln / © Tobias Fricke ( DR )

DOMRADIO.DE: Sie haben das Heilige Jahr der Barmherzigkeit 2016 erwähnt. Da hatten Sie auch schon eine solche Wallfahrt organisiert. Wie war die Resonanz damals? 

Mühe: Damals sind etwa 1.500 Leute mitgefahren. Sie war vom Erzbistum Köln, von der Hauptabteilung Seelsorge organisiert. Diesmal kam speziell die Anfrage aus den internationalen Gemeinden. Das haben wir aufgegriffen und fanden es eine sehr gute Idee, etwas gemeinsam zu machen.

Auch was den Programmablauf angeht, haben wir uns an den Erfahrungen von 2016 orientiert und anhand dessen diese Fahrt geplant. Sie war ein ziemlicher Erfolg.

Weihbischof Dominikus Schwaderlapp im Gespräch mit Jugendlichen bei der Katechese / © Elena Hong (DR)
Weihbischof Dominikus Schwaderlapp im Gespräch mit Jugendlichen bei der Katechese / © Elena Hong ( DR )

Zum Beispiel hat der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp gesagt, er hätte sich von dieser Fahrt nicht so viel versprochen, aber durch die Fahrt habe er bis heute zu einigen Kontakt gehalten. 

Es ist also unglaublich, was sich in dieser Woche abgespielt hat und welche Kontakte untereinander und Gemeinde-übergreifend zustande gekommen sind. Wir hoffen, dies jetzt auf eine neue Internationalität zu bringen.

DOMRADIO.DE: Das Programm steht also schon in groben Zügen?

Mühe: Genau. Wir werden in den großen Kirchen, also im Petersdom, in Sankt Paul vor den Mauern und im Lateran gemeinsame Messen haben. Wir wollen auch wie 2016 eine Lichterprozession mit Rosenkranzgebet machen, am liebsten in den Vatikanischen Gärten.

Jetzt hat sich die Sicherheitslage natürlich seit 2016 noch ein bisschen verschärft, sodass wir gucken müssen, ob wir das in den Vatikanischen Gärten oder an einem anderen Ort machen können. Aber es ist auf jeden Fall im Programm. 

Der Petersplatz verwandelte sich am 23. und 24. April 2016 in einen riesigen Beichtstuhl. Zum Jugendtreffen im Heiligen Jahr nehmen am 23. April 2016 unter den Bernini-Kolonnaden 150 Priester von morgens bis abends die Beichte ab. (KNA)
Der Petersplatz verwandelte sich am 23. und 24. April 2016 in einen riesigen Beichtstuhl. Zum Jugendtreffen im Heiligen Jahr nehmen am 23. April 2016 unter den Bernini-Kolonnaden 150 Priester von morgens bis abends die Beichte ab. / ( KNA )

Einen Vormittag haben wir für die Sprachgruppen reserviert, vergleichbar mit Weltjugendtagen: Es gibt vormittags Katechese (Glaubensunterricht), dann eine gemeinsame Feier der Messe. Man kann da vielleicht auch mal, wenn man einfach so durch Rom geht, in den verschiedenen Kirchen die unterschiedlichen Sprachen hören, mit Stimmen aus dem Erzbistum Köln. Das ist dann wie ein kleines Pfingstwunder an einem Vormittag.

Es wird aber auch noch genug Raum für die eigene Erkundungen geben. Wir bieten fünf Führungen durchs antike Rom an, durchs christliche Rom. 

Sankt Paul vor den Mauern (DR)
Sankt Paul vor den Mauern / ( DR )

Und der Abschluss soll am Freitagabend in Sankt Paul vor den Mauern sein, verbunden mit einer großen Picknickaktion. Es soll gemeinsam gegessen und getrunken werden, das geht in Sankt Paul von den Mauern sehr gut. Das war 2016 auch sehr schön, dass man da gemeinsam bei einem Glas Wein ins Gespräch kommt und miteinander feiert. 

DOMRADIO.DE: Was ist das Besondere an so einer Wallfahrt in einem Heiligen Jahr? 

Mühe: Man hat vor der Reise vielleicht keine großen Erwartungen. Aber dann kommt man nach Rom und sieht, dass man gar nicht allein ist. 

Wenn ich hier manchmal in die Kirche gehe, sind da vielleicht ein paar wenige Leute. In Rom hat man das Gefühl, dass fast die ganze Welt da ist. Man ist nicht alleine mit seinem Glauben, man kann sich austauschen. Es gibt viele Leute, die dasselbe glauben und denken, wenn auch auf eine unterschiedliche Art und Weise.

Wir haben Gemeinden, die tanzen und singen, wie zum Beispiel die afrikanischen Gemeinden. Wir haben Gemeinden, die etwas ruhiger sind, ich denke an unsere koreanische Gemeinde. Aber dieser Mix des Ganzen strahlt eine Freude aus. Das wird auch für die Zukunft dann bleiben. 

Das Interview führte Hilde Regeniter.

Weitere Informationen bei der Internationalen Katholischen Seelsorge im Erzbistum Köln.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Biblisches Vorbild ist das Jubeljahr (Levitikus 25), ein alle 50 Jahre begangenes Erlassjahr. Das erste Heilige Jahr wurde 1300 von Papst Bonifatius VIII. (1294-1303) ausgerufen. Ursprünglich als Jahrhundertereignis gedacht, wurde es zunächst im Abstand von 50 und dann 33 Jahren wiederholt. Der Rhythmus von 25 Jahren besteht seit 1470.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
DR