Die frühere Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner könnte neue Präsidentin des Zentral-Dombau-Vereins werden. Sie habe ihre Bereitschaft erklärt, diese Aufgabe zu übernehmen, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag) berichtet. Die 76-Jährige würde damit auf Michael Kreuzberg folgen, der im Mai aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.
Unabhängig von ihrer Person sei es ihr wichtig, dass der Verein wieder eine aktive Leitung bekomme, "weil das für den Erhalt des Doms von zentraler Bedeutung ist", sagte Schock-Werner der Zeitung. Die Architektin war von 1999 bis 2012 Dombaumeisterin in Köln und wurde 2019 zur Beauftragten der Kulturstaatsministerin für die Koordinierung der Hilfsangebote aus Deutschland für den Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame ernannt.
Verein mit reicher Tradition
Der Dombauverein finanziert den Angaben zufolge 60 Prozent der Baukosten für den Unterhalt der gotischen Kathedrale, die zum Weltkulturerbe gehört. Der jährliche Beitrag zur Arbeit der Kölner Dombauhütte beläuft sich auf rund vier Millionen Euro, die aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden stammen.
Die Bürgerinitiative, die nach eigenen Angaben 17.500 Mitglieder hat, besteht seit 1842. Der Präsident muss Teil des rund 40-köpfigen Gesamtvorstands sein und von diesem bestimmt werden. Schock-Werner gehört dem Gremium derzeit nicht an, könnte aber durch die Mitgliederversammlung im Oktober hineingewählt werden.
Interesse an dem Posten hat laut Zeitung auch der Kölner Unternehmer Markus Ritterbach bekundet. Der 60-Jährige ist früherer Präsident des Festkomitees Kölner Karneval und ehemaliger Vizepräsident des 1. FC Köln.