Vatikan stellt erstmals Frauen in der Dombauhütte ein

Zur Sicherung der Peterskirche

Die Dombauhütte im Vatikan ist groß und traditionsreich. Ihre Kerntruppe, die für den Erhalt des Petersdoms und für Reparaturen zuständigen "Sanpietrini", bestand bisher komplett aus Männern. Jetzt ändert sich das.

Blick von oben hinter Heiligenfiguren auf die Menschenmenge auf dem Petersplatz / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Blick von oben hinter Heiligenfiguren auf die Menschenmenge auf dem Petersplatz / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Erstmals in seiner Geschichte stellt der Vatikan Frauen zur Sicherung und Restaurierung der Peterskirche ein.

Wie die vatikaneigenen Medien berichten, verstärken seit Kurzem zwei Kunsthandwerkerinnen aus Padua und aus Reggio Calabria das bisher nur aus Männern bestehende Team der "Sanpietrini". Sie sind in der vatikanischen Dombauhütte für den Erhalt und die Reparaturen an der größten Kirche der Welt zuständig.

Frauen bisher bevorzugt in Mosaikwerkstatt

Pater Enzo Fortunato, Sprecher des Petersdoms, erklärte dazu, dass Frauen bislang bevorzugt in der ebenfalls zur Dombauhütte gehörenden Mosaikwerkstatt des Vatikans eingestellt worden seien. Die neu eingestellten Mitarbeiterinnen haben beide zunächst Kunstgeschichte studiert und dann den Kurs für Dekorateure, Stuckateure und Maurer an der Kunstgewerbeschule der Dombauhütte absolviert.

In der 120 Jahre währenden Bauphase des Petersdoms (1506 - 1626) waren ebenfalls bereits Frauen in der Bauhütte angestellt. In den meisten Fällen waren es Witwen oder Waisenkinder von Männern, die beim Bau der Peterskirche ums Leben gekommen waren.

Petersdom

Eingang des Petersdomes im Vatikan. Im Vordergrund ein Teil des Obelisken auf dem Vorplatz. (Aufgenommen am 17.07.2022) / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Eingang des Petersdomes im Vatikan. Im Vordergrund ein Teil des Obelisken auf dem Vorplatz. (Aufgenommen am 17.07.2022) / © Renardo Schlegelmilch ( DR )

Der Petersdom ist die Grabeskirche des Apostels Petrus und gehört zu den vier Patriarchalkirchen. Die Peterskirche hat auch den lateinischen Namen "Urbis et orbis ecclesiarum speculum et decus" (Abbild und Zierde der Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises).

Quelle:
KNA