Papst Franziskus hat sich besorgt über Nachwuchsmangel in den Ordensgemeinschaften gezeigt. "Wie viele Novizen und Novizinnen habt Ihr?", fragte er am Montag bei einer Audienz für Mitglieder verschiedener katholischer Männer- und Frauenorden. Über die Herkunft der Ordensleute, Asien, Afrika und Lateinamerika, sagte Franziskus, die Zukunft der Kirche liege in diesen Regionen der Welt. "Aber wir müssen die Zahlen verdoppeln", so der Papst. Es gehe um die Zukunft dieser Gemeinschaften. "Ohne Ordensnachwuchs werdet Ihr sterben."
Bei der Audienz waren Mitglieder von Ordensgemeinschaften anwesend, die sich in diesen Tagen in Rom zu ihren sogenannten Generalkapiteln versammeln. Im einzelnen handelte es sich um Augustinerschwestern der Göttlichen Liebe, Paulaner, Mindere Regularkleriker, Viatoristen, Sacre C·ur-Schwestern und Claretinerinnen.
Gegen Ehrgeiz, Neid und Überheblichkeit
Der Papst rief die Männer und Frauen dazu auf, das Wirken ihrer Ordensgründerinnen und -gründer fortzuführen und sich mit Nächstenliebe, Mut und Kreativität vor allem für die Schwächsten einzusetzen. Für ihre Versammlungen und deren "synodale Dynamik" sollten sie sich von allem freimachen, "was das Zuhören und die Harmonie in euren Unterscheidungsprozessen behindern kann", sagte Franziskus. Er warnte vor Ehrgeiz, Neid, Überheblichkeit, Starrheit und "jeder anderen hässlichen Versuchung zur Selbstbezogenheit".
Mehr Einsatz für neue Berufungen
Abschließend dankte Franziskus den Ordensleuten für all das Gute, was sie in der Kirche in allen Teilen der Welt tun. "Es ist notwendig, dass Ihr Nachfolger habt, die dieses Charisma weitertragen", unterstrich der Papst. Daher rief er seine Gäste zu mehr Einsatz und zu Gebet für neue Berufungen von Novizinnen und Novizen auf.
Während die Gesamtzahl der Katholiken laut Kirchenstatistik weltweit weiter steigt, sinkt die Zahl der Ordensleute. Lediglich Asien und Afrika verzeichnen wachsende Mitgliederzahlen in Ordensgemeinschaften, vor allem bei Frauenorden.