Nobelpreisträger wenden sich mit Friedensappell an Papst

Druck auf Franziskus

Papst Franziskus lässt keine Gelegenheit aus, um den Krieg anzuprangern. Nun appellieren Nobelpreisträger an ihn und weitere religiöse Führer, sich noch stärker für den Frieden einzusetzen - mit Blick auf Olympia.

Papst Franziskus hält eine Friedensfahne während des Treffens "Arena des Friedens - Gerechtigkeit und Frieden werden sich umarmen" in der alten römischen Arena von Verona hoch. / © Gregorio Borgia/AP/dpa (dpa)
Papst Franziskus hält eine Friedensfahne während des Treffens "Arena des Friedens - Gerechtigkeit und Frieden werden sich umarmen" in der alten römischen Arena von Verona hoch. / © Gregorio Borgia/AP/dpa ( dpa )

In einem eindringlichen Appell fordern etwa 30 Nobelpreisträger Papst Franziskus, den Dalai Lama und weitere religiöse Führer auf, sich im Vorfeld der Olympischen Spiele für Frieden einzusetzen. "Mögen die Milliarden Menschen, die die Spiele sehen werden, sich Ihnen anschließen und den Frieden fordern", zitiert die Zeitung "Messaggero" (Dienstagnachmittag) aus dem Brief an die religiösen Führer.

Weiter heißt es: "Sorgen wir dafür, dass unsere Kinder uns überleben." Die Politik sei unfähig, bewaffnete Konflikte zu beenden, von denen derzeit mindestens 55 im Gange seien. Unterzeichnet wurde das Schreiben unter anderen von den Nobelpreisträgern Maria Resa, Jody Williams (Frieden), Elfriede Jelinek (Literatur), Erwin Neher, Peter Ratcliffe (Medizin), Emmanuel Charpentier, Elias James Corey (Chemie), Roger Penrose und Michel Mayor (Physik).

Eine Million Tote in Europa

Mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine finde erstmals seit Jahrzehnten "ein blutiger Krieg" auf dem europäischen Kontinent statt. Der Konflikt habe zu einer Verschärfung des Hungers in afrikanischen Ländern und einer Migrationskrise in Europa geführt. 

Zudem würden bei jedem Bombenangriff schädliche Substanzen freigesetzt, die in die Wasser-, Lebensmittel- und Milchvorräte für Menschen auf allen Kontinenten gelangten. "Bis Ende dieses Jahres wird erwartet, dass die Zahl der Toten und Verletzten in Mitteleuropa zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg eine Million übersteigt."

Ressourcen besser nutzen

Zugleich seien durch den Krieg die Verteidigungsbudgets weltweit so stark gestiegen, dass sie mit den Ressourcen vergleichbar seien, die notwendig wären, um den globalen Klimawandel zu verlangsamen oder den Hunger in der Welt für 80 Jahre zu beseitigen, so die Frauen undMänner aus Wissenschaft, Kunst und Medien. 

"Während sie sich gegenseitig töten, zerstören die Menschen auch unseren Planeten." Und weiter: "Niemand würde Hunger leiden oder an Erschöpfung sterben, und kein Kind würde ohne Nahrung bleiben. Stattdessen werden die Ressourcen, anstatt das Leben zu unterstützen, verschwendet, um den Tod zu verbreiten."

Quelle:
KNA