An der wichtigsten römischen Verkehrsbaustelle für das Heilige Jahr 2025 ist am Mittwoch ein Durchbruch erzielt worden. Der Tunnel für den Autoverkehr am Tiberufer in Vatikannähe wurde im Rohbau vollendet. Schwere Baumaschinen durchbrachen im Beisein von politischer und kirchlicher Prominenz das letzte noch fehlende Stück.
Nun steht einer kompletten unterirdischen Umleitung des Autoverkehrs zwischen Vatikan und Tiber nichts mehr im Weg. Pilger und Touristen können nach Fertigstellung der Baustelle ungehindert von der Engelsburg bis zum Petersplatz zu Fuß gehen. Über dem Tunnel soll eine moderne Piazza entstehen. Der neue Platz könnte zum urbanen Wahrzeichen des internationalen Pilger-Ereignisses werden, das Papst Franziskus unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" ausgerufen hat.
"Rekordbaustelle"
Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri nannte den rund 85 Millionen Euro teuren Tunnel am Mittwoch "eine Rekordbaustelle". Man habe sie im August 2023 begonnen und werde sie bis zur Eröffnung des Heiligen Jahres in fünf Monaten fertigstellen. Dazu müsse Tag und Nacht gearbeitet werden.
Schocktherapie gegen Roms Verkehrschaos
Die Baustelle sei Teil einer "Schocktherapie", die Italiens Hauptstadt nötig habe. Weitere erhebliche Zuschüsse der italienischen Regierung seien dafür nötig. Neben Gualtieri waren unter anderen Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini und der Heilig-Jahr-Beauftragte des Papstes, Erzbischof Rino Fisichella, beim unterirdischen Durchbruch anwesend, wie vatikanische und italienische Medien berichten.
Bei den Bauarbeiten am Tiberufer waren mehrere antike Ruinen entdeckt worden, darunter eine große Wäscherei aus der frühen römischen Kaiserzeit. Sie sollen im Umfeld der Engelsburg als neue archäologische Attraktionen wieder aufgebaut werden.