Kardinal Parolin reist in die Ukraine

Visite in Odessa und Kiew geplant

Kardinalsstaatssekretär Pietro Parolin, Chefdiplomat des Papstes, reist in die Ukraine. Wie das Staatssekretariat mitteilte, will er unter anderem Odessa, Berdytschiw und Kiew besuchen. Geplant ist eine Reisedauer von fünf Tagen.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (m.) mit Pileolus auf dem Kopf / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin (m.) mit Pileolus auf dem Kopf / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Der Kardinalstaatssekretär wurde am Freitag im westukrainischen Lwiw erwartet. Formaler Anlass der Reise ist ein Gottesdienst im Karmeliterkloster von Berdytschiw, zu dem der Papst Parolin als Sonderdelegaten entsandt hat.

Besuch in Odessa vorgesehen

Darüber hinaus sind ein Besuch in der schwer kriegsbeschädigten Hafenstadt Odessa sowie Treffen mit kirchlichen und weltlichen Führern in Kiew vorgesehen. Beobachter gehen davon aus, dass Parolin auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen wird.

Wolodymyr Selenskyj / © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP (dpa)
Wolodymyr Selenskyj / © Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP ( dpa )

Im Juni des vergangenen Jahres hatte der italienische Kardinal Matteo Zuppi als Sonderbeauftragter des Papstes zunächst in Kiew und drei Wochen später auch in Moskau Gespräche geführt. Die Friedensmission brachte jedoch außer guten Diensten des Vatikans auf humanitärem Gebiet kaum greifbare Ergebnisse.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( KNA )
Quelle:
KNA