Priester in der Schweiz wegen Missbrauchsvorwürfen verhaftet

"Vorfälle schnell aufklären"

Wegen Missbrauchsvorwürfen ist ein katholischer Priester im Schweizer Kanton Tessin festgenommen worden. Wie der SRF am Freitag berichtete, nahm die Polizei den Mann am Mittwoch nach einer Pilgerreise mit Jugendlichen in Gewahrsam.

Symbolbild Handschellen / © Svetliy (shutterstock)

Am Donnerstag hatte das zuständige Bistum Lugano mitgeteilt, dass die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Geistlichen eingeleitet habe. Ihm werden demnach sexuelle Handlungen mit Kindern, sexuelle Nötigung, sexuelle Handlungen mit urteilsunfähigen oder widerstandsunfähigen Personen sowie Pornografie vorgeworfen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Arbeit der Justizbehörden die genaue Natur der Vorfälle schnell aufklären wird", heißt es in der Mitteilung.

Die entsprechende Anzeige sei zuerst bei Bischof Alain de Raemy eingegangen, der das Bistum Lugano seit Oktober 2022 übergangsweise leitet. Nach sorgfältiger Prüfung und im Einvernehmen mit dem mutmaßlichen Opfer sei die Anzeige an die Behörden weitergeleitet worden. Der beschuldigte Priester wurde vorsorglich von der Ausübung seines Amtes suspendiert.

Katholische Kirche in der Schweiz

Die katholische Kirche in der Schweiz hat laut einer aktuellen Statistik rund 2,9 Millionen Mitglieder. Aufgrund von Zuwanderung sei die Zahl trotz eines zuletzt leichten Rückgangs weiter "historisch hoch", teilte das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) mit.

Schweizer Flagge
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Quelle:
KNA