Caritas beklagt katastrophale Lage in Ukraine

Bedarf an Hilfe steigt

Eine enorme Angriffswelle Russlands erschüttert die Ukraine. Sie richtet sich vor allem gegen Energieanlagen. Insgesamt 67 Caritas-Einrichtungen helfen den Menschen vor Ort - auch mit Blick auf die kältere Jahreszeit.

Caritas Ukraine steht auf dem Leibchen eines Helfers / © Jose HERNANDEZ Camera 51 (shutterstock)
Caritas Ukraine steht auf dem Leibchen eines Helfers / © Jose HERNANDEZ Camera 51 ( shutterstock )

Die massiven russischen Angriffe auf Energieanlagen haben nach Angaben der Caritas vor allem im Gebiet von Donezk in der Ostukraine zu großen Evakuierungen und Fluchtbewegungen geführt. "Die Lage von über 60.000 Menschen aus den Gemeinden Nowogrodiwka und Pokrowsk, wird als katastrophal bezeichnet. Sie werden gegenwärtig evakuiert", sagte Reiner Fritz, Pressereferent des Hilfswerks Caritas international, am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Die frontnahen Gebiete im Osten leiden besonders unter den augenblicklich massiven russischen Angriffen."

Jüngste russische Angriffe auf ein Evakuierungszentrum in Pokrowsk erschwerten die Bemühungen, die Menschen aus der Gefahrenzone zu bringen, betonte er. Die Städte Myrnohrad und Selydove seien stark in ihrer Infrastruktur getroffen worden.

Caritas hilft bei Evakuierungen

Der Bedarf an humanitärer Hilfe sei aufgrund der gegenwärtigen Entwicklung weiter gestiegen, sagte Fritz. "Insgesamt sind 67 Caritas-Einrichtungen in der Ukraine bei der aktuellen Bewältigung der neuen Situation beteiligt", sagte Fritz. Es werde insgesamt mit etwa 100.000 Menschen gerechnet, die evakuiert wurden oder geflohen seien.

Die Caritas in der Ukraine sei daran beteiligt, die Menschen aus den betroffenen Zonen an sichere Orte zu bringen. Weitere Hilfen gebe es direkt bei den Evakuierungsmaßnahmen. Dazu zählten die Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln sowie finanzielle Hilfen. Zudem böten Mitarbeitende der Caritas psychosoziale Hilfen und Kinderbetreuung im Zuge der Flucht und der Evakuierung an. Besonders verletzliche Menschen wie alte, kranke und behinderte brauchten zudem spezifische Hilfsangebote.

Wohnungen "winterfest" machen

"Die enormen Angriffe auf die Infrastruktur wie Wärme-, Energie- und Wasserversorgung stellen eine weitere große humanitäre Herausforderung dar, die sich für die kältere Jahreszeit ergeben", sagte der Caritas-Sprecher weiter. Caritas-Partner in der Ukraine intensivierten die Verteilung von Diesel und von Brennmaterialien wie Holz.

"Die Erfahrungen aus zwei Wintern zuvor haben gezeigt, wie wichtig eine frühzeitige Planung und Beschaffung der Heizmaterialien und Winterhilfen ist." Dazu gehöre die Reparatur beschädigter Häuser und Wohnungen. Die Caritas unterstütze die Instandsetzung von Dächern, Fenstern und Türen sowie Arbeiten an Elektrik und Wasser. Aufgrund der anhaltenden starken Angriffe werde es "für die kalte Periode noch notwendiger werden, Häuser und Wohnungen winterfest zu machen".


 

Quelle:
KNA