Papst Franziskus nennt Abbe Pierre einen schlimmen Sünder

Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe

Auf dem Rückflug von Singapur nach Rom ist Papst Franziskus auf die Vorwürfe gegen den französischen Priester Abbe Pierre eingegangen. Obwohl dieser auch Gutes getan habe, sei er ein Sünder - darüber müsse man deutlich sprechen.

Abbé Pierre / © KNA (KNA)
Abbé Pierre / © KNA ( KNA )

Über den einst als "Vater der Obdachlosen" gefeierten Geistlichen Abbe Pierre (1912 - 2007) waren in den vergangenen Monaten Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe auf zahlreiche Frauen im Laufe seines langen Lebens bekannt geworden. Darunter sollen auch Minderjährige gewesen sein.

Sexueller Missbrauch ist dämonisch

Obwohl Abbe Pierre viel Gutes getan habe, sei er ein Sünder - darüber müsse man deutlich sprechen und dürfe es nicht verstecken, so Franziskus weiter bei der Pressekonferenz auf dem Flug von Singapur nach Rom am Freitag. 

Es sei gut, dass solche Fälle bekannt werden, erklärte der Papst. Sexueller Missbrauch sei dämonisch, er zerstöre die Würde der betroffenen Person. "Der sexuelle Missbrauch von Kindern und Minderjährigen ist ein Verbrechen und eine Schande", schloss der Papst.

Hintergrund: Unabhängige Kommission zu sexuellem Missbrauch in der Kirche in Frankreich

Die unabhängige Kommission zu sexuellem Missbrauch in der Kirche (CIASE) wurde von den französischen Bischöfen und Ordensoberen eingesetzt. Sie nahm im Februar ihre Arbeit auf. Den Vorsitz hat Jean-Marc Sauve, ehemals Vizepräsident des obersten französischen Verwaltungsgerichts. Grundlage sei ein weit gesteckter Missbrauchs-Begriff, hieß es. Darunter fielen alle Formen von Übergriffen, sexueller Ausbeutung oder Belästigung, begangen durch Geistliche oder Ordensleute.

Symbolbild Kindesmissbrauch, sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch / © Dennis Steen (shutterstock)
Symbolbild Kindesmissbrauch, sexuelle Gewalt, sexueller Missbrauch / © Dennis Steen ( shutterstock )
Quelle:
KNA