Klaus Krämer wird neuer Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart

"Respekt und Demut"

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart und der Vatikan haben am Mittwoch um kurz nach 12 Uhr verkündet, dass Klaus Krämer der neue Bischof des Bistums wird. Bei missio und dem Kindermissionswerk engagierte sich Krämer zuvor weltweit.

Klaus Krämer / © Henning Kaiser (dpa)
Klaus Krämer / © Henning Kaiser ( dpa )

Als Nachfolger des im Dezember 2023 in den Ruhestand getretenen Bischofs Gebhard Fürst übernimmt Krämer damit die Leitung des drittgrößten deutschen Bistums mit rund 1,62 Millionen Katholiken. Klaus Krämer stammt aus dem Südwesten - und organisierte weltweit Kirchenprojekte.

Mitarbeiter von Kardinal Kasper

Krämer wurde 1964 in Stuttgart geboren und studierte Jura und Theologie. In den 1990er Jahren war er enger Mitarbeiter des damaligen Rottenburger Bischofs Walter Kasper. Er promovierte über den mittelalterlichen Kirchenlehrer Thomas von Aquin und wurde 1999 Domkapitular und Leiter der Weltkirchen-Abteilung des württembergischen Bistums.

Bischof Gebhard Fürst / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Gebhard Fürst / © Harald Oppitz ( KNA )

Von 2008, beziehungsweise von 2010 bis 2019 leitete er die Hilfsorganisation missio Aachen sowie das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". 2020 kehrt Krämer in seine südwestdeutsche Heimat zurück, wurde Vize-Verwaltungschef der Diözese Rottenburg und Leiter der kirchlichen Bauabteilung.

Herausforderungen warten

Bei missio und dem Kindermissionswerk engagierte sich Krämer für humanitäre, entwicklungspolitische und religiöse Projekte weltweit.

Nicht zuletzt wegen des Vertrauensverlusts durch den Missbrauchsskandal sieht Krämer die katholische Kirche vor großen Herausforderungen.

Auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart steht vor Richtungsentscheidungen, um auf sinkende Kirchenmitgliedszahlen und knapper werdende Kirchenfinanzen zu reagieren. Die bisherigen Verantwortlichen haben sich auch zu einem klaren Umwelt- und Klimaschutzkurs verpflichtet.

Sedisvakanz

Der Begriff Sedisvakanz kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "leerer Stuhl". Er bezeichnet die Zeit, in der ein katholisches Bistum keinen amtierenden Diözesanbischof hat, der Bischöfliche Stuhl also nicht besetzt ist.

Die Sedisvakanz ist im Kirchenrecht geregelt. Danach müssen die Mitglieder des Domkapitels eines Bistums innerhalb von acht Tagen einen Diözesanadministrator wählen, der das Bistum bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs leitet.

Leerer Stuhl: Auf dem sitzt der Papst bei seiner Generalaudienz / © Evandro Inetti (dpa)
Leerer Stuhl: Auf dem sitzt der Papst bei seiner Generalaudienz / © Evandro Inetti ( dpa )
Quelle:
DR , KNA