Das Bistum Rottenburg-Stuttgart ist mit rund 1,62 Millionen Katholiken (Stand 2023) Deutschlands drittgrößtes Bistum. Es umfasst Württemberg. Während das früher zum Habsburgerreich zählende Oberschwaben bis heute katholisch geprägt ist, ist in und um Stuttgart traditionell der Protestantismus stark.
Zur Diözese gehören etwa 1.000 Kirchengemeinden. Rund 170.000 Katholiken und Katholikinnen engagieren sich ehrenamtlich. Die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeiter liegt bei etwa 24.600. Auf die fast 100 katholischen Schulen gehen 230.000 Schüler und Schülerinnen. Katholische Kindergärten in Württemberg besuchen 46.000 Kinder.
Gegründet wurde das Bistum 1828 im Zuge der Umwälzungen nach der Französischen Revolution; es gehört damit zu den jüngeren deutschen Diözesen. Das Bistum umfasste das Gebiet des neuen Königreichs Württemberg. Vor der Gründung gehörten die Katholiken zu den Bistümern Konstanz, Speyer, Augsburg, Worms oder Würzburg.
Zum 150-jährigen Bestehen 1978 fügte die Diözese dem Namen Rottenburg den der Landeshauptstadt hinzu. Seitdem ist neben Sankt Martin in Rottenburg die Eberhardskirche auf der Stuttgarter Königsstraße auch Bischofskirche. Wegen der Wirtschaftskraft des Großraums spielen dort die muttersprachlichen Gemeinden eine große Rolle.
Eine Besonderheit in Württemberg ist das sogenannte Rottenburger Modell, das den Katholiken - in dieser Form weltweit einmalig - ein hohes Maß an Mitbestimmungsrechten einräumt. Eingeführt hatte es 1968 der damalige Rottenburger Bischof Carl Joseph Leiprecht, der damit die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) umsetzen wollte. Von 2000 bis Dezember 2023 leitete Bischof Gebhard Fürst die Diözese im Südwesten Deutschlands. (KNA/02.10.2024)