Polizei schießt auf mutmaßlichen Brandstifter in Krefeld

Caritas-Bus angezündet

In einem Kinofoyer in Krefeld hat die Polizei auf einen Verdächtigen geschossen. Zuvor soll er mehrere Brände gelegt haben, auch ein Fahrzeug der Caritas wurde demoliert. Es gibt keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag.

Ein Minibus der Caritas ist in Krefeld bei einem Brandanschlag beschädigt worden / © David Young (dpa)
Ein Minibus der Caritas ist in Krefeld bei einem Brandanschlag beschädigt worden / © David Young ( dpa )

Bei dem Vorfall in einem Krefelder Kino mit einem niedergeschossenen Verdächtigen gibt es laut Polizei keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag. Die genaue Motivlage sei noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen, teilte die Polizei am frühen Morgen des 11. Oktobers mit. 

Der 38-Jährige habe versucht, in dem Foyer des Kinos einen Brand zu legen. Die Tat konnte demnach durch den Schusswaffengebrauch verhindert werden. Der Mann kam ins Krankenhaus, wo er sich weiterhin in ärztlicher Behandlung befand. Unklar blieb, wie schwer er verletzt wurde und ob er vernehmungsfähig war. Bei dem Verdächtigen handelt es sich laut Polizei um einen Krefelder mit iranischer Nationalität. 

Polizeibeamte stehen vor dem Cinemaxx-Kino in der Krefelder Innenstadt / © Christoph Reichwein (dpa)
Polizeibeamte stehen vor dem Cinemaxx-Kino in der Krefelder Innenstadt / © Christoph Reichwein ( dpa )

Polizisten hatten den Mann am Donnerstagabend im Kinofoyer am Hauptbahnhof niedergeschossen und verletzt. Der Bereich um das Kino wurde weiträumig abgesperrt. Zahlreiche Polizisten waren dort im Einsatz. Gegen 19.50 Uhr waren laut Polizei zahlreiche Meldungen von drei Bränden eingegangen. Im Bereich der Philadelphiastraße in der Nähe des Bahnhofs brannten laut Polizei eine Wohnung, ein geparktes Fahrzeug und ein Bürogebäude. Demnach wurde niemand durch die Feuer verletzt. Einem unbestätigten Bericht der "Bild" zufolge soll der Verdächtige einen Brandsatz in das Gebäude der Bundesagentur für Arbeit geschleudert haben. 

Brände an drei Orten in der Nähe

Die Spur der Zerstörung zog sich vom Hauptbahnhof etwa 900 Meter durch die Innenstadt. Das Arbeitsamt ist etwa 700 Meter vom Hauptbahnhof entfernt. Von dem Brand zeugten dort nachts von außen zwei kaputte Fensterscheiben. Etwa 150 Meter weiter stand ein weißer Minibus mit zwei eingeschlagenen Scheiben und leichten Rußspuren. Es ist ein Auto der ambulanten Drogenhilfe der Caritas. 

Die Scheiben des Minibusses der Caritas Krefeld wurden eingeschlagen / © David Young (dpa)
Die Scheiben des Minibusses der Caritas Krefeld wurden eingeschlagen / © David Young ( dpa )

Wiederum 50 Meter weiter soll eine Dachgeschosswohnung gebrannt haben. Von außen war das nicht zu erkennen, aber die Polizei sicherte das Haus als Tatort ab. Auch einige Kinobesucher seien Zeuge des Geschehens geworden, sagte ein Polizeisprecher am Ort des Geschehens. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen zum konkreten Tatablauf, zum möglichen Zusammenhang der Branddelikte und zum Tatmotiv übernommen.

Quelle:
dpa