Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu Spenden für die Welthungerhilfe aufgerufen. "Hunger ist immer grausam, aber er hat ganz unterschiedliche Gesichter. Hunderte Millionen Menschen leiden weltweit an 'stillem Hunger'", sagte Steinmeier am Sonntag anlässlich der Woche der Welthungerhilfe.
"Obwohl sie keinen leeren Magen haben, mangelt es ihnen an lebenswichtigen Nährstoffen, weil ihre Mahlzeiten fast nur aus Mais, Maniok oder Reis bestehen."
Mädchen und Frauen besonders betroffen
Als Schirmherr der Welthungerhilfe rief er die Bevölkerung dazu auf, die 1962 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke (CDU) gegründete Hilfsorganisation zu unterstützen.
Besonders oft seien Frauen betroffen, sagte der Bundespräsident. Vor allem in Südasien und in afrikanischen Ländern südlich der Sahara sei die Lage dramatisch. Millionen Mädchen und Frauen arbeiteten dort auf Höfen, in Familienbetrieben, ohne bezahlt zu werden.
"Essen oft nur das, was die Männer übrig lassen"
Sie erhielten keine Chance, eine Schule zu besuchen, ein Stück Land zu erwerben oder einen Kredit aufzunehmen. "Sie dürfen nicht mitentscheiden, was angebaut wird. Und sie essen oft nur das, was die Männer ihnen übrig lassen."
Diese Frauen litten auch am stärksten unter der Klimakrise. "Wenn Dürre die Ernte vernichtet, wenn Wege zum Wasserholen länger werden, wenn Männer auf der Suche nach Arbeit abwandern, dann trifft es die Frauen und Mädchen besonders hart."