Die deutschsprachigen Benediktiner im Heiligen Land leiden nach Worten des Priors von Tabgha, Josef San Torcuato OSB, unter dem Ausbleiben von Pilgern und Gästen. "Die Rücklagen, quasi die Altersvorsorge der Gemeinschaft, schwinden mit jedem Monat, den der Krieg andauert", sagte der Benediktinerpater der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Das Kloster Tabgha am See Genezareth habe sich wie auch das Mutterhaus in Jerusalem, die Dormitio-Abtei, dafür entschieden, trotz der schwierigen finanziellen Auswirkungen des seit mehr als einem Jahr anhaltenden Kriegs keine Mitarbeiter zu entlassen. Unter anderem sei ein Sozialfonds gegründet worden, in den gezielt für die Gehälter der insgesamt 23 Beschäftigten der Benediktinergemeinschaft gespendet werden könne, so San Torcuato.
Keine Pläne der Evakuierung
Die Auswirkungen des Krieges seien jedoch nicht nur finanzieller Natur. Den Christen im Heiligen Land fehlten die auswärtigen Besucher auch "menschlich und geistlich". Die Brotvermehrungskirche und das Kloster seien weiterhin täglich außer sonntagvormittags geöffnet. Vor allem einheimische Christen nutzten das Angebot. "Dieser Schritt ist vor allem eine Zeichenbekundung. Er gibt uns Routine neben der Gebetsroutine", so der Benediktiner.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Libanon hat sich die Zahl der Luftalarme im Gebiet um das Kloster nach Angaben des Priors deutlich erhöht. Dennoch gebe es bislang keine Pläne, das Kloster zu evakuieren.