Der Familienbund der Katholiken pocht auf eine bessere ganzheitliche Begleitung von Menschen am Lebensende. Das 2015 beschlossene Hospiz- und Palliativgesetz sei "enorm wichtig, aber es muss auch umgesetzt werden", sagte der Präsident der Organisation, Ulrich Hoffmann am Mittwoch in Berlin.
Am Donnerstag debattiert der Bundestag über einen Antrag der Unionsfraktion mit dem Titel "Flächendeckende Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland verbessern".
Palliativmedizin hat nicht mehr Heilung, sondern bestmögliche Lebensqualität für sterbenskranke Menschen zum Ziel. Dazu gehört etwa die Linderung von Schmerzen. In Hospizen werden Sterbende betreut und gepflegt. Auch eine ambulante Versorgung zu Hause ist möglich.
"Recht auf Sterben in Würde stärken"
Ganzheitliche Begleitung am Lebensende sorge für größtmögliche Autonomie bis zuletzt, so Hoffmann. Dies wünsche sich die Mehrheit der Menschen. Wenn es in der Palliativversorgung aber an Strukturen und Fachkräften mangele, bleibe die pflegerische, psychosoziale und seelsorgerische Unterstützung auf der Strecke.
"Wer das Leben bis zuletzt schützen möchte, muss Menschen in ihrer letzten Lebensphase zur Seite stehen", sagte Hoffmann. "Wer Beihilfe zum Suizid verhindern möchte, muss Hilfe im Sterben leisten." Es gelte, "ein Recht auf Sterben in Würde und nicht die Verzweiflung im Sinne eines Suizids als letztem Ausweg zu stärken".