Familienbund fordert bessere Begleitung am Lebensende

"Das Leben bis zuletzt schützen"

Am Donnerstag debattiert der Bundestag auf Initiative der Union über die Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland. Der Familienbund der Katholiken dringt darauf, das entsprechende 2015 beschlossene Gesetz auch umzusetzen.

Füreinander da sein, im Hospiz / © Frank Hammerschmidt (dpa)
Füreinander da sein, im Hospiz / © Frank Hammerschmidt ( dpa )

Der Familienbund der Katholiken pocht auf eine bessere ganzheitliche Begleitung von Menschen am Lebensende. Das 2015 beschlossene Hospiz- und Palliativgesetz sei "enorm wichtig, aber es muss auch umgesetzt werden", sagte der Präsident der Organisation, Ulrich Hoffmann am Mittwoch in Berlin. 

Am Donnerstag debattiert der Bundestag über einen Antrag der Unionsfraktion mit dem Titel "Flächendeckende Palliativversorgung und Hospizarbeit in Deutschland verbessern".

Palliativmedizin hat nicht mehr Heilung, sondern bestmögliche Lebensqualität für sterbenskranke Menschen zum Ziel. Dazu gehört etwa die Linderung von Schmerzen. In Hospizen werden Sterbende betreut und gepflegt. Auch eine ambulante Versorgung zu Hause ist möglich.

"Recht auf Sterben in Würde stärken"

Ganzheitliche Begleitung am Lebensende sorge für größtmögliche Autonomie bis zuletzt, so Hoffmann. Dies wünsche sich die Mehrheit der Menschen. Wenn es in der Palliativversorgung aber an Strukturen und Fachkräften mangele, bleibe die pflegerische, psychosoziale und seelsorgerische Unterstützung auf der Strecke.

"Wer das Leben bis zuletzt schützen möchte, muss Menschen in ihrer letzten Lebensphase zur Seite stehen", sagte Hoffmann. "Wer Beihilfe zum Suizid verhindern möchte, muss Hilfe im Sterben leisten." Es gelte, "ein Recht auf Sterben in Würde und nicht die Verzweiflung im Sinne eines Suizids als letztem Ausweg zu stärken".

Palliativstationen und Hospize in Deutschland

Bei einer Palliativstation handelt es sich um eine stationäre Einrichtung, die zu einem Krankenhaus gehört und von Ärzten geleitet wird. Hier werden unheilbar kranke und sterbende Menschen versorgt, die aufgrund ihrer Beschwerden und Symptome eine Krankenhausbehandlung benötigen. Die Patienten werden auf Medikamente eingestellt, die ihren Gesundheitszustand stabilisieren und ihre Lebensqualität verbessern sollen. Das Ziel ist eine anschließende Entlassung nach Hause, sofern dies noch möglich ist.

Leeres Bett in einem Zimmer in einer Palliativstation / © Corinne Simon (KNA)
Leeres Bett in einem Zimmer in einer Palliativstation / © Corinne Simon ( KNA )
Quelle:
KNA