Bei einer Palliativstation handelt es sich um eine stationäre Einrichtung, die zu einem Krankenhaus gehört und von Ärzten geleitet wird. Hier werden unheilbar kranke und sterbende Menschen versorgt, die aufgrund ihrer Beschwerden und Symptome eine Krankenhausbehandlung benötigen. Die Patienten werden auf Medikamente eingestellt, die ihren Gesundheitszustand stabilisieren und ihre Lebensqualität verbessern sollen. Das Ziel ist eine anschließende Entlassung nach Hause, sofern dies noch möglich ist.
Ein Aufenthalt dauert im Schnitt zehn Tage. Die Kosten tragen die Krankenkassen. Die erste Palliativstation in Deutschland wurde 1983 an der Universitätsklinik Köln eingerichtet.
Ein Hospiz ist dagegen eine eigenständige Einrichtung, die keinem Krankenhaus angegliedert ist. Sie verfügt über acht bis maximal 16 Betten. Die Hospizarbeit zielt darauf ab, ein Sterben in der vertrauten Umgebung, also zu Hause, zu ermöglichen. Wenn dies aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes nicht möglich oder erwünscht ist, kann der Patient in ein stationäres Hospiz aufgenommen werden. Geleitet wird ein Hospiz von Palliativpflegekräften. Die Patienten werden dort ambulant von ihren Hausärzten weiter behandelt oder etwa von einem Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV), zu dem auch Palliativärzte gehören.
Der Aufenthalt in einem Hospiz ist zeitlich nicht begrenzt. Die Kosten werden zu 90 Prozent von der jeweiligen Kranken- und Pflegekasse übernommen. Den Rest finanziert das Hospiz über Spenden. Die Patienten sind von einem Eigenanteil befreit. Das erste stationäre Hospiz wurde 1986 in Aachen eröffnet.
In Deutschland gibt es nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin etwa 260 Palliativstationen und 214 stationäre Hospize. In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Anzahl der Palliativeinrichtungen deutlich gestiegen: 1996 waren es noch 28 Palliativstationen und 30 stationäre Hospize. Nach Angaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbands gibt es zudem 14 Hospize für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. (Quelle: epd)