Pfarrer erinnert sich an Teilnahme bei "Wer wird Millionär?"

Idee für katholische Sondersendung

Mit einer Jubiläumssendung feiert die Quizshow "Wer wird Millionär?" ihr 25-jähriges Bestehen. Auch Pfarrer Martin Fohl war einmal als Kandidat mit dabei. Er erinnert sich an das Erlebnis und hat auch eine Idee für eine Sonderausgabe.

Autor/in:
Uta Vorbrodt
"Wer wird Millionär?" feiert Jubiläum / © Rolf Vennenbernd (dpa)
"Wer wird Millionär?" feiert Jubiläum / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

DOMRADIO.DE: Herr Jauch weiß noch nichts darüber, was heute Abend passieren wird und auf wen er in dieser Jubiläums-Show trifft. Sind Sie denn auch eingeladen? 

Martin Fohl bei "Wer wird Millionär" / © Frank Hempel (TV NOW)
Martin Fohl bei "Wer wird Millionär" / © Frank Hempel ( TV NOW )

Pfarrer Dr. Martin Fohl (Ortsgeistlicher in Pleiskirchen bei Altötting): Nein, ich bin nicht eingeladen. Da werden sicherlich andere da sein, und ich muss ja auch in meiner Pfarrei meine Arbeit tun. Da bin ich eigentlich auf der anderen Seite wieder ganz froh, ich habe am heutigen Tag wieder eine Menge zu tun. 

Martin Fohl

"Es ist verblasst, aber natürlich nicht vergessen. Ich werde von einigen Leuten immer wieder darauf angesprochen."

DOMRADIO.DE: 2021 haben Sie 32.000 Euro bei Günther Jauch im Fernsehen gewonnen. Ist das so ein Erlebnis, das man nie vergisst? Oder ist das bei Ihnen schon ein bisschen verblasst und fast vergessen? 

Fohl: Es ist verblasst, aber natürlich nicht vergessen. Ich werde von einigen Leuten immer wieder darauf angesprochen. "Sie sind doch der Pfarrer, der beim Jauch war." Ja, sage ich dann, und dann erzähle ich ihnen immer die ganze Story, was ich so erlebt habe. 

Ich weiß natürlich nicht mehr alle Fragen auswendig. Aber die ganz wichtigen, auch die Rechenfrage, bei der ich verloren habe, da weiß ich natürlich noch ganz genau, wie das ablief. 

DOMRADIO.DE: Fragen die Leute Sie auch schon mal, ob Sie noch was über haben und ob Sie ihnen was geben könnten?

Fohl: Sagen wir mal so, 32.000 Euro sind doch recht begrenzt. Auch bei uns in Bayern weiß man genau, wie viel beispielsweise ein neues Auto kostet. Da wissen die Leute schon Bescheid. Das Geld wird wohl schneller weg sein als gedacht. Wie gewonnen, so zerronnen. 

Martin Fohl

"Ab und zu schaue ich es, weil das auch so eine Art Suchtfaktor hat."

DOMRADIO.DE: Gucken Sie regelmäßig zu, wenn die Quizshow wöchentlich ausgestrahlt wird? 

Fohl: Ab und zu schaue ich es, weil das auch so eine Art Suchtfaktor hat. Ich muss mich dagegen manchmal wehren. Ich habe so eine Trainings-App von "Wer wird Millionär?" gehabt. Da habe ich dann auch stundenlang drauf gehangen, auf dieser App. 

Das versuche ich dann doch tunlichst zu vermeiden, da zu viel hineinzuschauen. Es ist eigentlich auch vorbei. 

DOMRADIO.DE: Kommt dieses Suchtpotenzial, weil man immer denkt, man muss noch schlauer werden oder weil man schauen will?

Fohl: Suchtpotential hat es insofern, dass man dann doch sagt: Die Frage hättest du jetzt gewusst und dann hättest du diesen oder jenen Betrag gewonnen. Also dieses "hätte, hätte, Fahrradkette". Das ist dann ein bisschen nervig, weil man sich dann doch fragt, ob man die jeweilige Frage gewusst hätte.

DOMRADIO.DE: Was machen Sie denn heute Abend bei dieser besonderen Jubiläumsschau? Sind Sie denn da mal ausnahmsweise und mit Suchtschutzfaktor dabei? 

Fohl: Das werde ich schon tun. Und natürlich ein gutes Glas bayerisches Bier dabei. Dann hält man das schon mal aus.

Martin Fohl

"Ich würde alle Geistlichen der Sendungen seit 25 Jahren einladen, natürlich sind da Ordensleute und Ordensfrauen mit dabei."

DOMRADIO.DE: Wenn Sie so eine Sondersendung "Wer wird Millionär?" beispielsweise zum Jubiläum gestalten könnten, was würden Sie dann da organisieren wollen? 

Fohl: Ich würde alle Geistlichen einladen, die in den letzten 25 Jahren in der Sendungen waren, natürlich sind da Ordensleute und Ordensfrauen mit dabei. Die Sendung stünde aber unter der Bedingung, dass der Gewinn an einen guten Zweck gespendet werden muss. Also so ähnlich wie die Promi-Sendung, dass man sich einen Verein aussucht und dafür dann spendet, was man gewonnen hat. 

DOMRADIO.DE: Sie haben damals auch von Ihrem Gewinn den Zehnten gespendet. An wen denn? 

Fohl: An das seraphische Liebeswerk in Altötting, das vom Pater Heinrich (Grumann, d. Red.) mitbegründet wurde. Das Geld fließt dann nach Uganda in Kinderheime, Schulen oder Krankenhäuser. Dann ahnen Sie schon, man müsste da noch viel mehr gewinnen.

Das Interview führte Uta Vorbrodt.

Quelle:
DR