Am Speyerer Dom haben die Gerüstbauarbeiten für eine mehrjährige, aufwendige Sanierung der beiden Osttürme begonnen. Ein Spezialkran hob am Mittwoch tonnenschwere, vormontierte Gerüstteile in rund 70 Meter Höhe. "Wenn alles gut geht, werden die Arbeiten bis zur 1.000-Jahr-Feier des Doms im Jahr 2030 abgeschlossen sein", teilte das Bistum Speyer mit. Der Speyerer Dom zählt zum Unesco-Weltkulturerbe und ist das größte erhaltene romanische Gotteshaus der Welt.
Für den ersten Bauabschnitt rechnet Dombaumeisterin Hedwig Drabik mit Kosten von 1,5 Millionen Euro. So sollen die Natursteinoberflächen der Fassade und die Turmgiebel saniert werden. Im Blick auf Klimawandel und mehr Starkregen werden der Regenschutz und die Wasserabläufe verbessert. Stark beschädigt sind auch mehrere, in den Türmen eingebaute Zwischendecken aus den 1930er Jahren. Vorausgegangen waren aufwendige Untersuchungen der Bausubstanz, unter anderem mit Ultraschall und Schwingungsmessung.
Experten von Schloss Neuschwanstein
Als erstes kommen die oberen Turmgeschosse des Südostturms an die Reihe. Die Baustellen-Einrichtung und die Anlieferung erfolgt aber über den Nordostturm. Eine 18 Meter lange Gerüstbrücke verbindet die beiden Türme während der Maßnahmen. Die beauftragten Gerüstbauer gelten als Experten für Baudenkmäler und arbeiteten beispielsweise auch schon am Schloss Neuschwanstein. Im Anschluss an die Sanierungsarbeiten im oberen Bereich des Südostturms folgt im nächsten Bauabschnitt der untere Teil.
Die 70 Meter hohen Osttürme sind fast 1.000 Jahre alt, gehören zur romanischen Bausubstanz und wurden am Ende des 11. Jahrhunderts unter Heinrich IV. vollendet. Zuletzt wurden Teile im Jahr 1986 restauriert.