Münchner Erzbistum baut Queerseelsorge aus

"Netzwerk Queerseelsorge"

Das Erzbistum München und Freising baut sein Angebot zur Seelsorge queerer Menschen aus. Dafür soll laut einer Mitteilung ab dem 1. Dezember ein Netzwerk aus 17 Ansprechpersonen aus allen seelsorglichen Berufsgruppen aufgebaut werden.

Segnung queerer Paare / © Harald Oppitz (KNA)
Segnung queerer Paare / © Harald Oppitz ( KNA )

Mit dem englischen Wort queer bezeichnen sich Menschen, die nicht heterosexuell sind oder deren geschlechtliche Identität nicht mit gesellschaftlichen Rollenbildern übereinstimmt. Unter ihnen sind Personen mit gleichgeschlechtlicher Orientierung die wohl größte Gruppe.

Mit dem diözesanen Netzwerk werde für queere Menschen ein leicht erreichbares seelsorgliches Angebot mit verlässlichen Qualitätsstandards geschaffen. Die 17 Seelsorgerinnen und Seelsorger haben demnach an einer bundesweit angebotenen Fortbildung "LSBTIQ*-Kompetenz für pastorale Mitarbeiter:innen" teilgenommen.

Dabei hätten sie sich mit den Lebenswelten der queeren Community und Bibeltexten zur homosexuellen Lebensweise sowie unterschiedlichen Positionen in der katholischen Kirche weltweit beschäftigt, hieß es.

2022 mehr Angriffe gegen queere Menschen

Queere Menschen in Deutschland sind offenbar auch sechs Jahre nach Einführung der Ehe für alle von Gewalt bedroht. 2022 habe es einen Anstieg auf 1.400 solcher Straftaten gegeben, kritisierte die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, am Mittwoch. "Die Dunkelziffer ist deutlich höher - täglich werden queere Menschen beleidigt, ausgegrenzt und bedroht", erklärte die Grünen-Politikerin anlässlich des Internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit.

Im ostafrikanischen Kenia droht Homosexuellen eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis / © DisobeyArt (shutterstock)
Im ostafrikanischen Kenia droht Homosexuellen eine Höchststrafe von 14 Jahren Gefängnis / © DisobeyArt ( shutterstock )
Quelle:
DR