Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa verlangte am Montag in Berlin eine Beratung über eine fraktionsübergreifende Initiative noch in diesem Jahr. Es sei höchste Zeit, sich darauf zu verständigen, die Anwendung der Tests zu beobachten, erklärte sie.
Nach dem Bruch der Ampel-Koalition am vergangenen Mittwoch hat der Bundestag fast alle Entscheidungen und Beratungen vorläufig ausgesetzt. Darunter ist auch der Antrag einer Abgeordnetengruppe, die Folgen der Kassenzulassung vorgeburtlicher Schwangeren-Bluttest auszuwerten. Mit den nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) kann etwa das Down-Syndrom beim Ungeborenen erkannt werden.
Auswirkungen überprüfen
Nach Angaben der den Tests kritisch gegenüberstehenden interfraktionellen Abgeordnetengruppe zur Pränataldiagnostik zeigen Abrechnungszahlen der Krankenkassen, dass die Bluttests bei mehr als einem Drittel der Schwangeren gemacht werden. Die Tests dürften aber nicht als Reihenuntersuchung eingesetzt werden, erklärte die Gruppe. Darüber habe im Bundestag Einigkeit bestanden, als die Kassenzulassung beschlossen wurde.
Da die Entwicklung molekulargenetischer Tests weiter voranschreite, sei es dringend geboten, die Auswirkungen zu überprüfen und Grenzen zu definieren, fordern die Abgeordneten. Ähnlich äußerte sich eine Mehrheit der zu dem Antrag geladenen Sachverständigen. Die Kosten für die Bluttests werden seit Juli 2022 von den Krankenkassen übernommen. Vorher mussten die Schwangeren sie selbst bezahlen.