Eine Beichte sei ein sehr persönliches Geschenk, erklärte Hofmann beim Kapitelsamt am dritten Adventssonntag "Gaudete". Die Beichte sei fortschrittlich und nicht rückständig.
Zu Beginn seiner Predigt ging Hofmann auf das Schenken zu Weihnachten ein. Ein gutes Geschenk zeichne aus, dass es auch eine persönliche Note enthalte. "Viele von uns machen sich in diesen Tagen darüber Gedanken und das ist gut und richtig. Bei unseren Überlegungen sollten wir allerdings eine Person nicht übersehen und aus dem Blick verlieren: Jesus Christus." Denn schließlich würde ja sein Geburtstag an Weihnachten gefeiert.
"Jesus schenkt uns in den Sakramenten der Kirche, vor allem in der heiligen Eucharistie, sich selbst, und er wird uns durch sein zweites Kommen, seine Wiederkunft in Herrlichkeit endgültig und vollkommen glücklich machen." Das beste Weihnachtsgeschenk für Jesus Christus sei eine aufrichtige Beichte. Dies zeige unsere Reue und Bereitschaft, unser Leben zu ändern. "Ohne beispielsweise den Frieden im eigenen Herzen zu haben, können wir kaum wirklich ein friedvolles Weihnachtsfest feiern oder gar anderen Menschen diesen Frieden weitertragen", so Hofmann in seiner Predigt.
Eine Beichte bereite Jesus große Freude, da sie eine persönliche und kostbare Gabe sei. Durch die Beichte könnten wir uns Christus nähern und uns auf das Weihnachtsfest in echter Freude und Frieden mit Gott und den Mitmenschen vorbereiten.
Gott vergibt die Sünden
Aber warum müsse man für eine Beichte zu einem Priester gehen? Hofmann erklärte: "Nur Gott kann Sünden vergeben. Und deswegen leiht der Priester im Beichtstuhl, ähnlich wie bei der heiligen Wandlung am Altar, Jesus Christus seine Stimme und seine Hand. Er ist es, der hier handelt. Wir brauchen also keine Angst vor ihm zu haben, genauso wenig wie vor dem Kind in der Krippe."
Wenn die Beichte heute als rückständig angesehen werde, sei genau das Gegenteil richtig: "Wenn bei einem Weltjugendtag Hunderttausende von jungen Menschen beichten, dann zeigen sie, wie aktuell dieses Sakrament ist." Die Kirche weise deswegen nicht ohne Grund, sondern mit ihrer 2000-jährigen pädagogischen, psychologischen, mütterlichen Erfahrung besonders im Advent und vor Ostern darauf hin, dass es gut und sehr ratsam ist, dieses Sakrament zu empfangen.
Einladung zur Beichte
Hofmann lud die Gläubigen im Dom ein, noch vor Weihnachten zur Beichte zu gehen: "Wenn wir dieses Geschenk in den kommenden Tagen für Jesus Christus besorgen, dann bereiten wir uns in einer guten Weise auf das Weihnachtsfest vor. Dann werden wir nicht in oberflächlicher Betriebsamkeit, sondern in echter und tiefer Freude im Frieden mit Gott und dem Nächsten das Weihnachtsfest feiern können."
Beim "Gaudete"-Sonntag im Kölner Dom ging auch ein junger Sänger des Kölner Domchores das erste Mal zur Heiligen Kommunion. Der Junge hatte sich zuvor Anfang des Jahres taufen lassen.
Unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich sang der Kölner Domchor u. a. "Zadok the Priest" von Georg Friedrich Händel, die Missa fidem cantemus von Christian Matthias Heiß und "Ave maris stella" von Edvard Grieg. An der Orgel war Winfried Bönig.
Am Ende der Messe wurde der Aufruf der deutschen Bischöfe zur Weihnachtsaktion des Lateinamerika-Hilfswerkes "Adveniat" verlesen. Darin wurde zum Gebet und zur Kollekte an Weihnachten aufgerufen als Zeichen der Verbundenheit mit den Armen.