Die Kirche in Bolivien hat angesichts der anhaltenden politischen Krise, Dürren und Waldbränden vor "katastrophalen Zeiten" gewarnt. Die jüngsten verheerenden Waldbrände, die mehr als zehn Millionen Hektar des Landes betroffen hätten, berührten alle Bereiche der Gesellschaft, sagte Erzbischof Rene Leigue aus Santa Cruz laut einem Bericht der Zeitung "Los Tiempos".
Bolivien stehe vor Armut, Nahrungsmittelknappheit und den Folgen der Naturzerstörung, so Leigue. Es fehle eine kollektive Verantwortung, zudem sei ein großer Teil der heutigen Naturkatastrophen durch menschliches Handeln verursacht worden: "Wir sehen so viele Naturkatastrophen, und das nicht, weil Gott es will, sondern weil wir die Natur zerstören."
Sorge vor Verknappung der Nahrungsmittel
Es seien die Auswirkungen von Problemen wie der Treibstoffknappheit zu befürchten, die sich auf die landwirtschaftliche Produktion und so am Ende auf die Verfügbarkeit von Lebensmitteln auswirke, hieß es. "Wenn es keine Produktion gibt, wird es zu einer Verknappung der Nahrungsmittel kommen. Dessen sind wir uns sicher."
Bolivien wird zudem von einer schweren innenpolitischen Krise erschüttert. Präsident Luis Arce und sein parteiinterner Rivale Evo Morales liefern sich einen Machtkampf um die Führung der sozialistischen Partei. Ex-Präsident Morales strebt eine erneute Präsidentschaftskandidatur an, die ihm allerdings die bolivianische Justiz mit Blick auf eine in der Verfassung festgeschriebene Amtszeitbegrenzung verweigert.