Berliner Bischof schockiert über Schmiereien auf Kirche

"Antisemitismus darf um Gottes Willen nicht sein"

Am Wochenende waren auf der Marthakirche in Berlin-Kreuzberg antisemitische Schmierereien entdeckt worden. Der evangelische Bischof Christian Stäblein ist entsetzt. Antisemitismus sei unerträglich und nicht hinnehmbar.

 Theologe Christian Stäblein, evangelischer Bischof für Berlin, Brandenburg und die schlesische Oberlausitz  / © Christian Ditsch (epd)
Theologe Christian Stäblein, evangelischer Bischof für Berlin, Brandenburg und die schlesische Oberlausitz / © Christian Ditsch ( epd )

Der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein ist schockiert über antisemitische Schmierereien an einer Kirche in Berlin. "Ich bin entsetzt, dass an die Mauer vor der Marthakirche in Berlin-Kreuzberg antisemitische Sprüche geschmiert wurden", teilte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Montag mit. "Es ist schrecklich, wie sehr er sich wieder zeigt, auch in unseren Straßen, sogar vor Kirchen", so Stäblein weiter.

Es sei allerdings in all dem ein ermutigendes Zeichen, so Stäblein, dass die Jugendgruppe, die sich sonntags in der Martha-Gemeinde treffe, gleich reagiert und die Schmierereien so gut es ging beseitigt habe. "Antisemitismus darf um Gottes Willen nicht sein."

Am Samstag waren an der evangelischen Marthakirche in der Glogauer Straße in Berlin-Kreuzberg zehn große antisemitische und propalästinensische Parolen entdeckt worden. Die Polizei habe die Schmierereien sofort unkenntlich gemacht, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" am Sonntag. 

Antisemitismus

Antisemitismus nennt man die offen propagierte Abneigung und Feindschaft gegenüber Juden als Volksgruppe oder als Religionsgemeinschaft. Der Begriff wird seit dem 19. Jahrhundert gebraucht, oft als Synonym für eine allgemeine Judenfeindlichkeit. Im Mittelalter wurden Juden für den Kreuzestod Jesu verantwortlich gemacht und als "Gottesmörder" beschuldigt. Während der Kreuzzüge entlud sich die Feindschaft in mörderischen Ausschreitungen, Vertreibungen und Zwangsbekehrungen.

Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler (dpa)
Teilnehmende einer Demonstration zur Solidarität mit Israel / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA