Dort sind Fotos von 20 Schwestern aus verschiedenen Gemeinschaften zu sehen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster mitteilte. Die Schau wird seit dem Wochenende in der ehemaligen Klosterkirche des einstigen Augustiner-Chorherrenstifts Dalheim in der Nähe von Paderborn gezeigt.
Die Ausstellung geht den Angaben zufolge auf ein Buchprojekt der Fotodesignerin und Publizistin Annet van der Voort zurück. Sie porträtierte zwischen 2020 und 2023 Ordensfrauen in ganz Deutschland und zeichnete in Begleittexten ihre Biografien nach.
"Offen, unverstellt und sehr persönlich"
In den Gesprächen mit der Künstlerin hätten die Schwestern "offen, unverstellt und sehr persönlich" Auskunft über sich selbst, ihr Leben, ihre Arbeit und ihren Glauben gegeben, betonte der Direktor des Landesmuseums, Ingo Grabowsky.
In der Schau begegnen die Besucher demnach Ordensfrauen im Alter von 34 bis 99 Jahren. So unterschiedlich wie die einzelnen Ordensgemeinschaften seien auch die Lebensgeschichten der Frauen, berichtete die Fotografin van der Voort.
Zu den Porträtierten zählt zum Beispiel die aus Indien stammende 34-jährige Schwester Anu, die bereits im Alter von 15 Jahren in ihre Gemeinschaft eintrat und seit 2009 in Deutschland lebt. Vorgestellt werden auch die Krankenschwester und Marathon-Läuferin Lucia Maria (64), die zu den Clemensschwestern in Münster gehört, und die 58-jährige Schwester Katharina: Die Generaloberin der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Vincenz von Paul managt das Paderborner St.-Vincenz-Krankenhaus mit 2.200 Mitarbeitern.
Zahl der Ordensfrauen drastisch zurückgegangen
Van der Voort will mit ihrer Ausstellung auch auf die weit zurückreichende Geschichte der Ordensfrauen in Europa hinweisen. Seit Jahrzehnten gehe ihre Zahl drastisch zurück, betonte die Künstlerin. Nach Angaben des LWL gab es 1965 noch 100.000 Ordensschwestern in Deutschland. 2023 zählte die deutsche Ordenskonferenz noch 10.211 Ordensfrauen in 923 klösterlichen Niederlassungen.