Vor der Krippendarstellung im Kölner Dom sprach Domdechant Robert Kleine vor den Gottesdienstbesuchern darüber, wie die Israeliten die Geburt Jesu erlebt haben müssen. Sie glaubten an einen Gott, der die Welt erschaffen hatte und sie der Lauf der Zeit über begleite. Und irgendwann, so hofften sie, würde Gott auf die Erde kommen. Nur wie und wann das geschehen solle, das wussten sie nicht. "Vielleicht kommt er ganz groß vom Himmel herab", berichtet der Domdechant von den Erwartungen. "Aber er kam ganz anders. Er wurde nämlich einer von uns." Als Kind in der Krippe kam Gott auf die Welt und wuchs bei seiner Mutter Maria und ihrem Mann Josef auf.
Als Jesus dann heranwuchs, habe er die Frohe Botschaft verkündet, so Kleine. Er habe den Menschen von Gott erzählt, habe Traurige glücklich gemacht und Kranke geheilt und getröstet. "Am Ende ist er gestorben – aber er ist wieder Auferstanden und lebt bei Gott." Das sei der Glaube der Christen und das Geschenk, das an Weihnachten gefeiert werde.
Die ausgestreckten Arme des Jesuskindes als Symbol für das Christsein
Am Weihnachtsfest gebe es in den Familien viele Geschenke, so Kleine: "Das schönste Geschenk ist aber das, womit derjenige, der mir etwas schenkt, auch etwas von sich mitschenkt.“ So sei es auch an Weihnachten. Gott schenke uns mit seinem Sohn ein Teil von sich.
Das Jesuskind in der Krippe, mit ausgestreckten Armen, symbolisiere Kleine zufolge das Wesen des Christseins: die Bereitschaft, anderen offen und unterstützend zu begegnen. „Dazu lädt uns Weihnachten ein“, so Kleine. "Das eigentliche Geschenk ist unbezahlbar: dass Gott ganz nahe bei uns ist - und dass wir uns einander lieben und mit Respekt begegnen.“