Kirchen planen Vereinbarung für gemeinsamen Religionsunterricht

"Christliche Religion"

Es ist ein historischer Schritt für die Kirchen in Niedersachsen. Katholiken und Protestanten möchten einen gemeinsam verantworteten Religionsunterricht einführen. Nun wollen sie eine offizielle Vereinbarung unterzeichnen.

Symbolbild Lehrerin interagiert mit Schülern im Unterricht / © BalanceFormCreative (shutterstock)
Symbolbild Lehrerin interagiert mit Schülern im Unterricht / © BalanceFormCreative ( shutterstock )

Auf dem Weg zur Einführung eines gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterrichts in Niedersachsen wollen die beiden großen Kirchen einen weiteren Schritt vorangehen.

Am Donnerstag wollen die evangelischen Landeskirchen und die katholischen Bistümer eine Vereinbarung über die Einführung des Unterrichts unterzeichnen, wie ein Sprecher der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen am Freitag in Hannover ankündigte. An der Feierstunde in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in der Landeshauptstadt werde auch die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) teilnehmen.

Symbolbild Religionsunterricht in der Schule / © Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Religionsunterricht in der Schule / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die niedersächsischen Kirchen hatten im Mai 2021 einen Vorschlag für einen gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht vorgelegt und seither mit verschiedenen Experten darüber beraten. Der Unterricht soll über die bisherige bloße Kooperation der beiden Kirchen hinausgehen und etwa einen gemeinsamen Lehrplan beinhalten.

Der neue Unterricht soll zum Schuljahr 2025/26 starten. Zuvor muss noch die rot-grüne Landesregierung zustimmen. Sie steht dem Vorhaben offen gegenüber.

Bundesweit einzigartiges Modell

Der nun zu unterzeichnenden Vereinbarung hätten bereits die Konferenz der niedersächsischen katholischen Bischöfe und die Synoden der evangelischen Kirchen in Niedersachsen zugestimmt, so der Sprecher.

Zum ersten Mal in Deutschland würden damit die evangelische und die katholische Kirche gemeinsam die Verantwortung für einen christlichen Religionsunterricht übernehmen. Als ordentliches Unterrichtsfach werde "Christliche Religion" in den nächsten Jahren an allen Schulformen den evangelischen und katholischen Religionsunterricht ersetzen.

Hintergrund: Religionsunterricht in Deutschland

Der Religionsunterricht in Deutschland ist als einziges Unterrichtsfach im Grundgesetz abgesichert. Als ordentliches Lehrfach ist er in den meisten Bundesländern den übrigen Schulfächern gleichgestellt. Schüler können sich aber aus Gewissensgründen abmelden.

Schüler im Religionsunterricht / © Peter Steffen (KNA)
Schüler im Religionsunterricht / © Peter Steffen ( KNA )
Quelle:
KNA