Der Soziologe Hans Joas und der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse bekommen am Dienstag in Berlin den päpstlichen Gregoriusorden verliehen. Das teilte das Erzbistum Berlin am Montag mit. Erzbischof Heiner Koch wird den Orden überreichen.
Beim Orden des Heiligen Gregors des Großen handelt es sich um eine der höchsten päpstlichen Auszeichnungen für Laien. Papst Gregor XVI. (1765-1846) rief sie 1831 ins Leben. Benannt ist der Orden nach Papst Gregor I. (590-604), der den Ehrentitel "der Große" trägt.
Engagement in Wissenschaft, Politik und Kirche
Mit der Verleihung des Gregoriusordens an Hans Joas bringe die Kirche Dankbarkeit für dessen jahrzehntelanges, herausragendes Engagement in Wissenschaft und Kirche zum Ausdruck, so Erzbischof Koch. Joas sei "ohne Zweifel einer der bedeutendsten katholischen Intellektuellen unserer Zeit, dessen Leben und Werk seine letzten Wurzeln in einer tiefgläubigen Religiosität hat".
Über Wolfgang Thierse heißt es in der Begründung: "Mit seiner starken und unverwechselbaren öffentlichen Stimme als Politiker und öffentlicher Intellektueller ist er bis zum heutigen Tage zugleich als gläubiger katholischer Christ erkennbar und ansprechbar." Damit habe er dem öffentlichen Ansehen sowohl der katholischen Kirche wie auch kirchlicher Positionen in Politik und Gesellschaft in herausragendem Maß gedient.
Die Ordensverleihung findet im Rahmen einer Feierstunde in der Katholischen Akademie statt. Sie beginnt mit einem Gottesdienst um 18.00 Uhr. Die Laudatio "Über Politik, Universität und Frömmigkeit" hält der Jesuitenpater Klaus Mertes.