In Essen hat am Freitagnachmittag die ehemalige katholische Kirche Sankt Augustinus gebrannt. Die Feuerwehr sei mit zwei Löschzügen im Einsatz gewesen, berichtete die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Einem Feuerwehrsprecher zufolge sei das Kirchenschiff stark verraucht. Die Brandursache ist bisher unklar.
Seit 2008 ist die Kirche im Essener Ortsteil Frohnhausen außer Dienst. Inzwischen ist sie im Besitz des Landschaftsverbands Rheinland (LVR). Der hatte im vergangenen Jahr Pläne bekannt gegeben, die profanierte Kirche zu modernisieren und umzubauen. So sollte in dem ehemaligen Kirchraum ein Bewegungs- und Veranstaltungsraum entstehen. In der Nähe von Sankt Antonius betreibt der LVR andere Einrichtungen, beispielsweise eine Kindertagesstätte.
Umnutzung und Profanierung von Kirchen
Obwohl in Deutschland sowohl katholische als auch evangelische Kirchen leer stehen, ist die Umwidmung katholischer Kirchen komplizierter. Wenn eine katholische Kirche – oder ein anderer heiliger Ort – Weihe oder Segnung verliert, geschieht durch diese Profanierung das Gegenteil der (Kirch-)Weihe. Angeordnet wird eine solche Entwidmung durch ein Dekret des Diözesanbischofs, das im Allgemeinen in einem letzten Gottesdienst verlesen und damit wirksam wird. Damit wird dann das Gotteshaus dauerhaft profanem Gebrauch überlassen.
