Die Aktivisten David Farago und Mario Ickert haben mit einer Vereinsgründung für einen Namensstreit mit der evangelischen Kirche gesorgt. Mit dem Verein "Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027" haben sie zu einer Pressekonferenz am Donnerstag in Düsseldorf eingeladen, wie die Evangelische Kirche im Rheinland in einer Mitteilung am Dienstag erklärte.
Verletzung des Namensrechts
"Dieser Verein wurde nicht von Mitgliedern der Kirchenorganisation gegründet und ist nicht mit dem Kirchentag assoziiert", hieß es. Die Vertreter des Deutschen Evangelischen Kirchentages, zu dem die rheinische Landeskirche und die Stadt Düsseldorf 2027 einladen, sehen sich in ihren Namensrechten verletzt. Daher sei bereits Ende 2024 ein Amtslöschungsverfahren gegen den Verein eingeleitet worden.
Im Frühjahr dieses Jahres sei die Gründung eines Trägervereins für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2027 in Düsseldorf geplant gewesen. Vorgesehen war den Angaben zufolge der Vereinsname "40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V." Im November 2024 habe der Kirchentag erfahren, dass am 31. Oktober 2024 ein Verein mit genau diesem Namen im Vereinsregister des Amtsgerichts in Fulda unter der Nummer VR 2909 eingetragen wurde. Als einer der Vorstände sei ein Mann bestellt worden, der in Verbindung zur religionskritischen Giordano-Bruno-Stiftung steht.
Laut Kirchenorganisation nehmen die bekannten Religionskritiker Farago und Ickert mit der Namensgebung bewusst Verwechslungen in Kauf. Den Gründern wird vorgeworfen, sich im Namen, sowie bei Satzung und Vereinszielen teils wortgleich an vorangegangenen Trägervereinen von Kirchentagen orientiert zu haben.
Vorher schon Aktion gegen Kirchentag
Nach Angaben des Kirchentages hatten die Aktivisten bereits 2022-2023 ein Bürgerbegehren gegen die Einladung des Kirchentages in Düsseldorf initiiert. Dieses habe allerdings nicht die erforderliche Unterstützung erfahren.
Die Gründer des Vereins seien offen bekennende Atheisten und eigneten sich mit dem Namen die kulturelle Geschichte des evangelischen Kirchentages und des Protestantismus an, so der Kirchentag. Dessen Generalsekretärin Kristin Jahn erklärte, der Kirchentag lade zum respektvollen Dialog über Glaubensgrenzen hinweg ein. Auch der religionskritischen Haltung der Personen um Farago und Ickert werde offen begegnet.
Ickert sei als Vertreter humanistischer Netzwerke bereits einer Einladung zum Mitwirken am Kirchentag 2025 in Hannover gefolgt. "Umso irritierender ist für uns nun deren Entscheidung, mit der Gründung eines Vereins unter unserem Namen die Grenzen des respektvollen Miteinanders zu überschreiten."