Erzbischof Gössl kann sich regelmäßigen Ökumene-Kirchentag vorstellen

Gemeinsam feiern

Als Freunde der Ökumene zeigen sich in einem Doppelinterview der Bamberger Erzbischof und der Nürnberger Oberbürgermeister. Beide können sich vorstellen, regelmäßig gemeinsame Ökumenetage in Nürnberg auszutragen.

Hauptmarkt in Nürnberg / © muratart (shutterstock)

Bambergs Erzbischof Herwig Gössl hat seinen Vorschlag erneuert, alle zwei Jahre einen ökumenischen Kirchentag umzusetzen. Er könne sich vorstellen, dass es nicht jedes Jahr einen Katholiken- oder Evangelischen Kirchentag geben müsse, sagte Gössl in einem Doppelinterview mit Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) dem Magazin "Leben im Erzbistum Bamberg". 

Herwig Gössl / © Katharina Gebauer (KNA)

Religionsunterricht in ökumenischer Sensibilität sei schon Realität: "In den ersten und zweiten Klassen ist die Möglichkeit schon sehr weit fortgeschritten, einen gemeinsamen Religionsunterricht in der Verantwortung einer Konfession zu gestalten."

"Ökumene stärken"

Der katholische Oberbürgermeister König bekannte zugleich, ein "Fan der Ökumene" zu sein: "Ich gehe auch in evangelische Kirchen und bete. Wir sind in Nürnberg 18 Prozent Katholiken, 21 Prozent Protestanten. Zusammen kommen wir nicht mehr auf die Hälfte. Da müssen wir auf Gemeinsamkeit achten und die Ökumene stärken." 

Der Evangelische Kirchentag 2023 in Nürnberg sei ein "Sommermärchen des Glaubens" gewesen. Es sei beeindruckend gewesen, welche Kraft der Glaube entfalten könne. "Nürnberg wäre offen, auch den Katholikentag auszutragen", so König. 

Das kirchliche Magazin wird in den nächsten Tagen laut Pressestelle des Erzbistums Bamberg kostenlos an alle rund 400.000 katholischen Haushalte in der Erzdiözese verschickt. Aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen solle das 2016 erstmals erschienene Mitgliedermagazin künftig vor allem aber digital verbreitet sowie an ausgewählten Standorten verteilt oder auf Anfrage verschickt werden. 

Erzbistum Bamberg

Das Bistum Bamberg wurde auf die Initiative von König Heinrich II. hin bei der Reichssynode in Frankfurt gegründet. Erster Bischof von Bamberg war Eberhard I., der dieses Amt von 1007 bis 1040 innehatte. Mit dem Bistum Bamberg ins Leben gerufen wurde das Domkapitel, das den heiligen Georg als Patron wählte.

Beim 4. Laterankonzil 1215 erlangte das Domkapitel das alleinige Bischofswahlrecht und beanspruchte die Mitregierung des Hochstifts und der Diözese.

Blick auf die Bamberger Altstadt / © saiko3p (shutterstock)