Wittenberg zeigt Fotoausstellung über die Hutterer

500 Jahre alte Tradition

Die LutherMuseen in Wittenberg zeigen zusammen mit der Stadtverwaltung eine Ausstellung zur Glaubensgemeinschaft der Hutterer. Unter dem Titel "Die Hutterer - Alter Glaube, neue Welt" präsentiert die Sonderschau einzigartige Aufnahmen.

Junge Frau der Hutterergemeinschaft / © Tim Smith (LutherMuseen)

Dabei handelt es sich um Fotografien des kanadischen Journalisten Tim Smith  im Alten Rathaus, teilte die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt am Montag in Wittenberg mit. Die Schau ist ab dem 4. April bis zum 17. August zu sehen.

Wie leben Hutterer in Nordamerika heute?

Smith habe einzigartige Bilder von Menschen festgehalten, die in Nordamerika heute noch in eigenen Gemeinschaften nach Traditionen der 500 Jahre alten Täuferbewegung lebten, hieß es. In drei Kapiteln gebe sie einen Einblick in das Leben der modernen Hutterer.

500 Jahre Täuferbewegung

Hintergrund der Ausstellung ist demnach das 500-jährige Gründungsjubiläum der Täuferbewegung. Sie wurde im Jahr 1525 mit der ersten Erwachsenentaufe in Zürich begründet. Neben den Mennoniten und Amischen sind die Hutterer, die nach ihrem ersten Vorsteher Jakob Huter (um 1500-1536) benannt wurden, heute noch praktizierende Täufer.

Erwachsenentaufe als Merkmal

Nach einer langen Migrationsgeschichte leben sie den Angaben zufolge heute mit mehr als 45.000 Mitgliedern in rund 500 Kolonien vor allem in Kanada und den USA. Seit jeher tauften sie ausschließlich Erwachsene, die sich bewusst für den Glauben entschieden hätten. Ihre Kultur bewahre sich die Gemeinschaft durch die bewusste Trennung von der Mehrheitsgesellschaft.

Mennoniten und Täufer

Die Mennoniten sind eine im 16. Jahrhundert entstandene Religionsgemeinschaft, die nach dem niederländisch-friesischen Theologen Menno Simons (um 1496-1561) benannt wurde. Die heutigen Mennoniten sind Nachfahren der Täufer-Bewegung, die auch als "linker Flügel" der Reformation gilt. Im Jahr 1525 wurde in Zürich die erste Glaubenstaufe der Täuferbewegung gefeiert. Die Täufer setzten sich für radikalere soziale Reformen im Christentum ein, als etwa die Reformatoren Luther und Zwingli. Am 10. Oktober wird das internationale Jubiläum "Gewagt!

Das Bethaus der Mennoniten-Gemeinde / © Marius Becker (dpa)