In einem feierlichen Gedenkgottesdienst hat die katholische Kirche am Mittwochnachmittag des vor genau 20 Jahren verstorbenen Papstes Johannes Paul II. gedacht. Die Messe am Hauptaltar des Petersdoms feierten gemeinsam Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, Kardinal Stanislaw Dziwisz aus Krakau und Kardinaldekan Giovanni Battista Re.
Unter den Teilnehmern waren zahlreiche Polen, darunter die beiden Botschafter Polens in Rom sowie als persönliche Vertreterin des polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda dessen Präsidialamtsleiterin, Malgorzata Paprocka. Anwesend war auch eine Abordnung aus Wadowice, dem Heimatort des Papstes, in der traditionellen Kleidung ihrer Region. Aus Italien war Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die hochrangigste Vertreterin.
Erinnerung an den Mut des Papstes
Als Hauptzelebrant und Prediger würdigte Parolin den "außergewöhnlichen Mut" des Papstes aus dem damals noch kommunistisch regierten Polen. Dieser Mut habe ihn in seinem gesamten Leben und auch als Papst ausgezeichnet. Stets habe er danach gestrebt, Gott zu gefallen und nicht den Menschen. In seinem "immensen Pontifikat" habe er als unermüdlicher Pilger alle Erdteile besucht, um das Wort Gottes zu verkünden.
Dabei habe er nicht nur zu den Glaubenden gesprochen, sondern immer wieder auch zu den politisch Mächtigen. Noch in der letzten, von langer Krankheit gezeichneten Lebensphase, habe er versucht, Krieg zu verhindern. Seine Friedensappelle seien so wie die vieler großer Propheten oft leider nicht gehört worden.

Parolin betonte die Kontinuität zwischen Johannes Paul II. und seinem Nachnachfolger Franziskus. Jener habe zu Beginn des dritten Jahrtausends die Kirche ermutigt, sich ins Weite hinaus zu wagen und neu die Netze des Glaubens auszuwerfen. Ähnlich spreche jetzt Franziskus von einer "Kirche, die hinausgeht" und alle Menschen anspricht.
Nach dem Gottesdienst standen weitere Gedenkveranstaltungen auf dem Programm, darunter ein Empfang von Kardinal Dziwisz für die deutschsprachige Gemeinschaft in Rom. Damit sollte daran erinnert werden, dass die Überwindung der Trennung von West- und Osteuropa und die deutsche Wiedervereinigung auch eine Folge des Wirkens des polnischen Papstes waren.