Die Bevölkerung leidet unter den ausbleibenden Zahlungen aus dem Ausland

Hilfsappell für Palästinenser

Angesichts der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten haben die Vereinten Nationen die Forderungen in ihrem Hilfsappell für die Bevölkerung der besetzten Palästinensergebiete fast verdoppelt. UN-Vertreter sprachen am Dienstag in New York von einem beispiellosen Vorgang. Das UN-Büro für die Koordination humanitärer Hilfe (OCHA) bezifferte den Bedarf von UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen auf nunmehr umgerechnet 305 Millionen Euro.

 (DR)

Angesichts der eskalierenden Gewalt im Nahen Osten haben die Vereinten Nationen die Forderungen in ihrem Hilfsappell für die Bevölkerung der besetzten Palästinensergebiete fast verdoppelt. UN-Vertreter sprachen am Dienstag in New York von einem beispiellosen Vorgang. Das UN-Büro für die Koordination humanitärer Hilfe (OCHA) bezifferte den Bedarf von UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen auf nunmehr umgerechnet 305 Millionen Euro. Das sind 134 Millionen mehr als in früheren Hilfsaufrufen. Bislang sei allerdings weniger als ein Drittel der Gesamtsumme, umgerechnet 93 Millionen Euro, tatsächlich eingegangen. Die zusätzlichen Gelder müssten den schwächsten Gliedern der Gesellschaft, etwa den Kindern, zukommen.

Massive Verschlechterung der humanitären Lage
Als Grund für die Aufstockung nennt OCHA die massive Verschlechterung der humanitären Lage in den Palästinensergebieten. Die UN-Organisation erinnerte daran, dass Israel und internationale Geber nach dem Wahlsieg der Hamas Zahlungen an die Autonomiebehörde eingestellt hatten. Die Einnahmen der Behörde seien seitdem um drei Viertel zurückgegangen. Seit März seien die Gehälter von rund 150.000 Angestellten nicht mehr bezahlt worden. Das betreffe auch rund ein Viertel der palästinensischen Bevölkerung unmittelbar.

Deutsche Hilfe für Gaza
Außenminister Steinmeier nannte die humanitäre Lage sowohl im Libanon als auch im Gazastreifen kritisch. Bereits in der vorigen Woche stellte das Auswärtige Amt nach eigenen Angaben dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) 500.000 Euro für medizinische Hilfe und Wasserversorgung im Gazastreifen zur Verfügung.



Johannes Zang berichtet über die Zustände im Gaza-Streifen.