In Deutschland geht die Diskussion um einen möglichen Einsatz der Bundeswehr weiter, hören Sie dazu hier ein domradio-Interview. Im Libanon hat die israelische Armee mit ihrem Abmarsch begonnen, während libanesische Truppen Stellung beziehen. - Das Deutsche Rote Kreuz beklagt weiterhin mangelnde Spendenbereitschaft für den Libanon, die EU hat weitere Hilfsgelder angekündigt. Der Vatikan-Botschafter hat seinen Nahost-Besuch beendet, vorher unterstrich er nochmals die tiefe Verbundenheit des Papstes mit den Libanesen.
Kritische humanitäre Situation
Die Menschen unterschieden offenbar zwischen Naturkatastrophen wie dem Tsunami und kriegerischen Auseinandersetzungen, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters dem N24. Sie sähen vor allem die Staatengemeinschaft in der Verantwortung, für Hilfe zu sorgen. Seiters betonte, die humanitäre Situation im Libanon sei trotz Waffenruhe erschreckend. So gefährdeten Blindgänger zurückkehrende Flüchtlinge und Helfer.
Bei einem Libanonbesuch sagte der für Nothilfe verantwortliche EU-Kommissar Louis Michel, die akute Notsituation für die Bevölkerung bestehe auch nach der erreichten Waffenruhe weiter.
Die zerstörte Infrastruktur bedeute große Probleme für Rückkehrer wie Helfer, sagte Michel am Mittwoch in Beirut. Zugleich rief er das israelische Militär auf, bei der Räumung von Blindgängern zu helfen. "Die Menschen im Südlibanon kehren in eine sehr gefährliche Umgebung mit nicht-explodierten Sprengkörpern und Minen zurück, die großen Schaden anrichten können, vor allem bei spielenden Kindern", so der EU-Kommissar. Zur Unterstützung der Libanesen beim Wiederaufbau kündigte er weitere EU-Hilfsgelder an.
Nach seinen Treffen mit der libanesischen Staatsführung reiste Michel, begleitet von der finnischen Entwicklungsministerin Paula Lehtomaki als Vertreterin der Ratspräsidentschaft, zu Gesprächen nach Tel Aviv weiter.
Christen und Muslime sollen Einheit sein
Der vom Vatikan in den Libanon entsandte Kardinal Roger Etchegaray hat zum Abschluss seines Besuchs in Beirut dazu aufgerufen, den Waffenstillstand zu achten. Jede Gewalt sei zu stoppen und humanitäre Hilfe zu ermöglichen, sagte Etchegaray am Mittwoch. Er forderte Christen und Muslime zu Einheit auf. Dies sei eine Voraussetzung, um die Souveränität des Landes zu retten.
Etchegaray betonte: "21 Jahre nach meiner ersten Friedensmission im Libanon - damals auf Initiative des verstorbenen Johannes Paul II. - wiederhole ich meinen lauten Appell: Libanon, du darfst nicht sterben." Der Kardinal unterstrich nochmals die tiefe Verbundenheit des Papstes mit den Libanesen. Der Sondergesandte traf sich bei seinem Libanon-Aufenthalt unter anderen mit den Bischöfen der Maroniten, die die größte Christengruppe des Libanon stellen.
(KNA, epd, dr)
Hören Sie einen Radio-Vatikan-Beitrag über die Libanon-Hilfe von Don Bosco Rom.
Hören Sie im domradio-Interview das Wochengespräch mit dem Rheinischen Merkur zur Parteien-Diskussion um einen möglichen Bundeswehreinsatz im Nahen Osten.
Rotes Kreuz beklagt Spendenbereitschaft - die EU hilft
Libanon: Die Not bleibt
In Deutschland geht die Diskussion um einen möglichen Einsatz der Bundeswehr weiter, hören Sie dazu hier ein domradio-Interview. Im Libanon hat die israelische Armee mit ihrem Abmarsch begonnen, während libanesische Truppen Stellung beziehen.
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