Neuer Schulbischof beklagt Vorurteile über Lehrer

Gute Lehrer, faule Lehrer

Der neue katholische Schulbischof, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, will Vorurteilen über Lehrer entgegentreten. "Es gibt viele Klischees über Lehrer, die meiner Ansicht nach durch glaubwürdige Persönlichkeiten widerlegt werden müssen", sagte Becker am Sonntag in Paderborn im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

 (DR)

Der neue katholische Schulbischof, der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker, will Vorurteilen über Lehrer entgegentreten. "Es gibt viele Klischees über Lehrer, die meiner Ansicht nach durch glaubwürdige Persönlichkeiten widerlegt werden müssen", sagte Becker am Sonntag in Paderborn im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Unter Pädagogen ließen sich ausreichend überzeugende Persönlichkeiten finden. Die katholische Kirche ist Träger von bundesweit rund 1.160 Schulen.

Pisa-Ergebnisse sind "Skandal"
"Durch meine biografische Vorprägung werde ich auf solche Vorurteile besonders achten und positiv dagegenhalten", so Becker, der vor dem Theologiestudium ein Lehramtsstudium für
Grund- und Hauptschule absolviert hat. Die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hatte ihn kürzlich zum Vorsitzenden der Kommission für Erziehung und Schule gewählt. Dieser gehören Bischöfe sowie Berater aus Wissenschaft und Schulverwaltung an.

Als "Skandal" bezeichnete der Erzbischof den Befund der Pisa-Studie, wonach Bildungserfolge stark von der sozialen Herkunft abhängen. Viele Jugendliche verließen die Schule mit solch geringen Kenntnissen, dass sie keine Ausbildung fänden. "Dann bleiben sie dauerhaft außen vor", beklagte Becker. Wer bildungspolitisch etwas verändern wolle, könne sich an katholischen Schulen orientieren. Die Nachfrage nach Plätzen übersteige dort das Angebot um ein Viertel. "Was Eltern schätzen, ist die Verbindung von gutem Unterricht, individueller Förderung und eindeutig christlicher Werteerziehung."

Im Alltag katholischer Schulen würden Respekt, Vergebung und Verantwortungsgefühl vermittelt, unterstrich Becker. Zum Erfolg trage auch bei, dass Eltern, Lehrer und Schüler sich für das schulische Geschehen gemeinsam verantwortlich fühlten. Zudem werde viel Wert auf musische Bildung gelegt. Die Fächer Musik und Kunst sowie Chöre, Orchester und Theatergruppen seien nicht nur "eine nette Zugabe". Deren Nützlichkeit lasse sich zwar nie messen, sei aber vorhanden, hob der Erzbischof hervor.
(KNA)