Die hochgiftigen Waffen führen zu schweren Verbrennungen

Israel gibt Einsatz von Phosphor-Munition zu

Der israelische Minister Jaakov Edri hat laut einem Zeitungsbericht zugegeben, dass die Armee im jüngsten Libanon-Krieg Phosphor-Bomben eingesetzt hat. Wie die israelische Zeitung Haaretz berichtet, bestätigte Edri nach einer entsprechenden Anfrage einer Abgeordneten den Einsatz solcher Waffen.

 (DR)

Der israelische Minister Jaakov Edri hat laut einem Zeitungsbericht zugegeben, dass die Armee im jüngsten Libanon-Krieg Phosphor-Bomben eingesetzt hat. Wie die israelische Zeitung Haaretz berichtet, bestätigte Edri nach einer entsprechenden Anfrage einer Abgeordneten den Einsatz solcher Waffen. Nahost-Korrespondent Ulrich Sahm berichtet im domradio-Interview, dass die Information über die Phosphor-Munition in Israel "kaum zur Kenntnis genommen wird".

Phosphorgranaten auf militärische Ziele
Die Israelische Armee besitzt nach Aussage des Ministers mehrere Arten von Phosphor Munition. Während des Krieges gegen die Hisbollah seien Phosphorgranaten bei Angriffen auf militärische Ziele in offenen Gebieten eingesetzt worden. Edri betonte, Israel habe sich bei dem Einsatz der hochgiftigen Waffe an das internationale Gesetz gehalten. Bislang hatte Israel angegeben, solche Bomben nur zur Markierung von Zielen oder Gebieten zu benutzen.

Tödliche Verbrennungen
Phosphor ist hochgiftig und verursacht bei Menschen schwere und oft tödliche Verbrennungen. Der libanesische Präsident Emile Lahoud hatte Israel schon während des Libanon-Kriegs den Einsatz von Phosphorbomben vorgeworfen, nachdem von schweren Verbrennungen bei Zivilisten berichtet worden war. Auch in einigen Medien waren Berichte über typische Verbrennungen bei libanesischen Zivilisten erschienen.

Phosphor-Waffen international ächten
Phosphorbomben gelangten während der zweiten Weltkriegs und vor allem im Vietnam-Krieg zu zweifelhaftem Ruhm. Wegen der furchtbaren Verbrennungen die weißer Phosphor verursacht, gab es seit dem immer wieder Bestrebungen diese Waffen zu verbieten. Das Rote Kreuz fordert einen Bann für Phosphorwaffen und das dritte Zusatzprotokoll der Genfer Konvention ächtet den Einsatz von Brandwaffen.  Israel und die USA haben dieses Zusatzprotokolle allerdings nicht unterzeichnet. Mehrere Experten haben wegen der hochgiftigen Wirkung gefordert, Phosphorbomben als chemische Waffen einzustufen, damit wären diese automatisch verboten.
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